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Sinnvolle Krebsfrüherkennung

Marita Brinkmann4. Februar 2019

Je früher Gewebeveränderungen erkannt werden, desto größer die Chance, einen Krebs bereits im Anfangsstadium zu entfernen. Hier fünf Diagnose-Methoden, die Schlimmeres verhindern und Leben retten können.

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Ein Arzt beim hautkrebs-Screening (Foto: Fotolia/ Alexander Raths)
Beim Hautkrebs-Screening schaut der Hautarzt ganz genau hin.Bild: Fotolia/ Alexander Raths

Immunsystem gegen Krebs

Die Früherkennung bei Krebs ist wirklich wichtig. Kleinste Gewebeveränderungen werden durch sie bereits zu einem Zeitpunkt entdeckt, wo sie noch keinerlei Schmerzen oder andere Beschwerden verursachen. Meist wissen die Patienten nichts von der Gefahr.

Kleine und örtlich begrenzte Tumoren lassen sich in ihrem Anfangs-Stadium noch gut behandeln. Bei einigen Krebsarten, etwa Darmkrebs, Hautkrebs und den Gebärmutterhalskrebs, lassen sich sogar Krebsvorstufen erkennen, die noch gar nicht bösartig sind. Sie lassen sich also entfernen, bevor daraus "maligne" Tumoren werden. Hier sind fünf Voruntersuchungen, die Ärzte empfehlen:

Darmkrebs

Angst vor der Darmkrebsvorsorge? Bei der absolut schmerzlosen Darmspiegelung können bereits Vorstufen von Krebs, gutartige Polypen, entfernt werden. Und auch die Darmreinigungsprozedur ist heutzutage viel angenehmer als Früher. Damals musste man noch vier Liter Glaubersalz trinken.

Krebsprävention - Unser Experte im Gespräch

Die geschmacklich angenehmere Spüllösung wurde mittlerweile auf zwei Liter reduziert, möglich sind auch Lösungen von zwei mal 150 Millilitern. Der Rest der notwendigen Flüssigkeitsmenge kann als Wasser oder Tee getrunken werden.

Während der Spiegelung befindet sich der Patient in einer Kurznarkose und spürt nichts. Darmkrebs gehört zu den besonders heimtückischen Krebsarten, weil er im Frühstadium jahrelang keinerlei Beschwerden verursacht. Wird Darmkrebs nicht rechtzeitig erkannt, endet er tödlich, dabei ließe er sich durch ein Screening zu 80 Prozent verhindern.

Hautkrebs

Beim Hautkrebsscreening wird die gesamte Haut des Körpers untersucht. Auch dort, wo selten die Sonne hingelangt, etwa in der Gesäßfalte rund um die Geschlechtsteile, oder hinter den Ohren. Ein Dermatologe erkennt in sekundenschnelle den Hauttyp und weiß, worauf er besonders achten muss. Wer viele Leberflecke oder Muttermale hat, hat auch ein höheres Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Je nach Anzahl und Form der Leberflecke muss der Arzt dann schon genauer hinschauen.

Wer hellere Haut und viele Sommersprossen hat, ist eher gefährdet, weißen Hautkrebs zu bekommen. Weißer Hautkrebs ist sehr viel häufiger als der schwarze. Die Heilungschancen beider Krebsarten liegen bei rechtzeitiger Diagnose bei 90 Prozent und darüber.

Mehr dazu: Hautkrebs - Gefahr erkannt? Gefahr gebannt?

Frau bei Mammografie
Bei der Mammografie wird die Brust aus zwei Richtungen geröntgt.Bild: Colourbox/Monkey Business Images

Brustkrebs

Die Mammografie ist die derzeit am häufigsten praktizierte Untersuchung der weiblichen Brüste, um frühzeitig krankhafte Veränderungen im Gewebe zu diagnostizieren. Dabei versprechen sich die Ärzte Hinweise auf Frühformen des Brustkrebses, unter anderem Knoten, die unterhalb der tastbaren Größe sind oder sogenannte Kalkherde.

Aber auch bereits tastbare Knoten werden mit der Mammografie näher untersucht. Damit man gute und zuverlässige Bilder erhält, muss die Brust zwischen zwei strahlendurchlässigen Plexiglas-Scheiben zusammengedrückt werden. Dann werden pro Brust zwei Aufnahmen in verschiedenen Ebenen angefertigt. Je nach der Art des Brustgewebes und nach Zyklusstatus kann die Untersuchung mehr oder weniger schmerzhaft sein.

Deutschland Medizin Vorsorgeuntersuchung Prostatakrebs Behandlung
Eine Ultraschalluntersuchung auf Prostatakrebs.Bild: picture-alliance/dpa

Prostata-Krebs

Prostatakrebs ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung beim Mann. Meist tritt sie erst nach dem 40. Lebensjahr auf. Deshalb sollten Männer mittleren Alters unbedingt zur Früherkennung gehen. Da der Krebs in der Frühphase so gut wie keine Beschwerden macht wird er oft zu spät diagnostiziert. Bei dieser Untersuchung tastet der Arzt zunächst die Prostata mit dem Finger durch den Enddarm ab. Normalerweise ist die Prostata elastisch, fühlt sie sich an wie ein harter Knoten, ist das ein Warnhinweis für den Arzt. Anschließend wird die Prostata per Ultraschall ebenfalls durch den Enddarm untersucht.

Außerdem nimmt der Urologe die äußeren Genitalien genauestens in Augenschein. Darüber hinaus kann ein sogenannter PSA-Test Aufschluss darüber geben, ob ein im Blut nachweisbares Protein, das in der Prostata gebildet wird, im Übermaß vorhanden ist. Ist der Wert erhöht, ist das ein Alarmzeichen. Da der PSA-Test sehr umstritten ist, sollte er immer mit einer intensiven Beratung einhergehen.

Infografik Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs

Ein Großteil aller sexuell aktiven Frauen infiziert sich mindestens einmal im Leben mit dem humanen Papilloma Virus (HPV). Der überwiegende Teil dieser Infektionen heilt ohne Beschwerden oder bösartige Folgen wieder aus. Doch einige der humanen Papilloma Viren können Krebs auslösen.

Wichtigste Untersuchung zur Krebsfrüherkennung ist ein einfacher Zellabstrich aus dem Gebärmutterhals, der "Pap-Test". Er dient dazu, Zellveränderungen am Gebärmutterhals aufzuspüren. Damit steigt die Chance, Krebsvorstufen zu erkennen und behandeln zu können - noch bevor Gebärmutterhalskrebs entsteht.

Ein auffälliger Zellabstrich bedeutet aber nicht gleich, dass man an Krebs erkrankt ist. Selbst wenn eine Krebsvorstufe entdeckt wird, kann das veränderte Gewebe vollständig entfernt werden. Für Mädchen und junge Frauen empfiehlt die ständige Impfkommission mittlerweile eine Schutzimpfung gegen das Virus.