Kräftiger Zuwachs beim Export
10. Oktober 2016
Die Ausfuhren legten nach den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu. "Das ist die stärkste Zunahme seit Mai 2010", erklärte ein Statistiker. Experten hatten mit einer deutlich geringeren Zunahme gerechnet. Auch die Importe legten ähnlich stark zu. Es wurden Waren im Wert von 76,5 Milliarden Euro eingeführt. Deutschland steht seit langem in der Kritik, weil die Ausfuhren die Einfuhren regelmäßig deutlich übertreffen.
"Neue Risiken"
Überdurchschnittlich stark legten die Geschäfte mit den EU-Ländern zu: Hier gab es einen Zuwachs von 10,0 Prozent. Vor allem die Nachfrage in den EU-Ländern, die nicht zur Euro-Zone gehören nahmen kräftig zu. "Das ist eine willkommene Korrektur. Sie passt zur Erholung der Industrieproduktion“, kommentierte Volkswirt Thomas Schilbe vom Bankhaus HSBC Trinkaus die Zahlen. "Aber der Welthandel ist immer noch sehr schwach. Es gibt neue Risiken - etwa den eines harten Brexit. Das Umfeld bleibt kritisch.“
In den ersten acht Monaten des Jahres nahmen die deutschen Exporte insgesamt nur um 0,8 Prozent zu. Das entspricht einem Wert von bisher 795,7 Milliarden Euro. Der Außenhandelsverband BGA hatte erst kürzlich seine Wachstumsprognose für das Gesamtjahr auf maximal zwei Prozent halbiert, da große Schwellenländer wie Russland und Brasilien schwächeln.
ar/ul (rtr, afp)