Kuba zwischen Stromausfall und Hurrikan
Nach einem Stromausfall, der bereits mehrere Tage andauert, sahen sich die Menschen in Kuba auch noch mit einem Hurrikan konfrontiert.
Hurrikan "Oscar" trifft auf Kuba
Am Sonntag traf Hurrikan "Oscar" gegen 17.50 Uhr Ortszeit (23.50 Uhr MESZ) bei der Stadt Baracoa im Osten Kubas auf Land. Nach seiner Ankunft schwächte er sich zu einem Tropensturm ab. Er brachte schwere Niederschläge und starke Winde. Lokale Medien berichten von zwei Meter hohen Wellen an der Ostküste, von Überschwemmungen und Schäden an Hausdächern und Wänden.
Viel Regen, viel Sturm, wenig Strom
Der Zeitpunkt für Hurrikan "Oscar" ist äußerst ungünstig, leidet das Land doch weiterhin unter einem enormen Stromausfall. Auf dem Foto sieht man ein Motorrad bei Regen durch die komplett dunklen Straßen Havannas fahren.
Kaum Licht
Oft kommt das einzige Licht in den Straßen von Kubas Hauptstadt von vorbeifahrenden Autos und Motorrädern. Bereits am Freitag war das wichtigste Wärmekraftwerk des Landes ausgefallen und hatte zu einem Ausfall der gesamten Stromversorgung geführt. Kubas Präsident Miguel Diaz-Canel hatte daraufhin den Energienotstand ausgerufen.
Not macht erfinderisch
Der landesweite Stromausfall führt überall zu Schwierigkeiten. Das Problem ist nicht nur, dass der größte Teil der rund zehn Millionen Einwohner Kubas kein Licht hat, es funktioniert eben auch kein anderes mit Strom betriebenes Gerät, wie Kühlschrank, Herd und Ofen. Die Kubaner müssen improvisieren und kochen auf offenem Feuer auf der Straße, als Beleuchtung dienen Taschenlampen.
Ohne Strom geht wenig
Wegen des Stromausfalls hat die Führung Kubas das öffentliche Leben stark eingeschränkt. Schulen bleiben bis Anfang der Woche geschlossen, ebenso Freizeitzentren. Alle kulturellen Veranstaltungen, bei denen Strom verbraucht wird, wurden verboten. Den Bewohnern bleibt nicht viel anderes übrig, als sich neben Kerzen zu setzen und zu warten, dass der Stromausfall ein Ende findet.
"16 Prozent der Verbraucher haben bereits Strom"
Nur Krankenhäuser und Unternehmen, die Lebensmittel produzieren, können ohne Einschränkungen weiterarbeiten, normale Unternehmen mussten ihren Betrieb auf ein Minimum reduzieren. Am Samstag verkündete der Präsident erste Fortschritte: "16 Prozent der Verbraucher haben bereits Strom und etwa 500 Megawatt werden erzeugt". Kuba braucht allerdings 3300 Megawatt.
Veraltete Energieversorgung
Hier hilft das Motorrad bei der Beleuchtung des Hauses. Ohne Autos und Motorräder bleibt es aktuell oft dunkel. Kuba hat seit längerem Probleme mit den immer häufiger vorkommenden Stromausfällen. Gründe sind veraltete Kraftwerke und ein Mangel an Brennstoff. Kubas Führung macht die unter Ex-US-Präsident Donald Trump beschlossene Verschärfung des US-Embargos für die Probleme verantwortlich.