Vereint gegen Rassismus
14. Juni 2020In Berlin beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 8000 Menschen. Das waren so viele, wie die Organisatoren angemeldet hatten. Deren Vertreter hingegen sprachen von mehr als 20.000 Demonstranten. Sie trugen vielfach Mundschutz und stellten sich mit Abständen entsprechend den Hygieneregeln auf, um eine neun Kilometer lange Kette zu bilden. Diese reichte vom Brandenburger Tor bis in den Stadtteil Neukölln.
Auf Schildern war "Black Lives Matter" oder "Mehr Geld für Bildung" zu lesen. Am Brandenburger Tor kamen Mitglieder der Gruppe "Omas gegen Rechts" mit Mundschutz und teils mit pinkfarbenen Wollmützen zusammen. Andere Kundgebungsteilnehmer hatten den Spruch "Die Erde ist auch deine Mutter" mit Kreide auf den Asphalt geschrieben.
In Hamburg beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 500 Menschen an einer Kette, die vom Rathaus um die Binnenalster bis zum Hauptbahnhof reichen sollte. Auch hier gab es ausreichend Abstand zwischen den Kundgebungsteilnehmern. Vergleichbare Aktionen gab es auch in Leipzig, Chemnitz, Plauen, Freiburg, Münster und weiteren Städten. Aufgerufen dazu hatten rund 130 Organisationen.
Kanzlerin Angela Merkel bekräftigte unterdessen die Entschlossenheit der Bundesregierung im Kampf gegen Extremismus. "Unser Staatswesen und unser friedliches Zusammenleben bauen auf grundlegenden Werten auf", sagte sie in einem Grußwort bei einer virtuellen Konferenz des
American Jewish Comittee. "Und mit diesen Werten sind Antisemitismus und Rassismus, Hass und Hetze, ob in sozialen Medien oder auf offener Straße, unvereinbar. Solchen Auswüchsen müssen wir, Regierung und Gesellschaft, mit aller Macht und Kraft entgegenwirken."
uh/haz (dpa, epd)