Leben im Extremen
Starke Hitze, eisige Kälte, kaum Nahrung, riesiger Druck - alles kein Problem! Viele Tiere haben sich hervorragend an eigentlich lebensfeindliche Bedingungen angepasst.
Leben in der Wüste? Kein Problem!
Leben hat sich überall entwickelt - auch in eigentlich lebensfeindlichen Gegenden. Wie in der Wüste: Viele Tiere, etwa Kamele, haben sich hervorragend an die hohen Temperaturen und das geringe Wasserangebot angepasst.
Unter der Erde ist es kühler
Viele Tiere verschlafen die heiße Zeit des Tages einfach in kühlen unterirdischen Bauten - wie die nachtaktive Wüstenspringmaus. Sie nimmt außerdem ihr gesamtes Wasser aus der Nahrung auf und scheidet sehr konzentrierten Urin aus.
Wasser sammeln, wie es kommt
Der Dornteufel nutzt die wenigen Regenfälle in der australischen Wüste voll aus: Das Wasser sammelt sich in speziellen Rillen auf seiner Haut. Die Strukturen leiten das feuchte Nass dann direkt zu seinem Maul. Das funktioniert auch mit Wassertröpfchen aus Nebel.
Ein Faible für heißes Wasser
Selbst in heißen Quellen und Geysiren tummelt sich Leben: Viele Bakterien mit hitzestabilen Eiweißen mögen die dort herrschenden Temperaturen von 70°C und mehr. So wie hier in einer heißen Quelle im Yellowstone Nationalpark in den USA.
Große Kälte? Kein Problem!
Nicht nur in den heißen, auch in den kalten Gegenden unseres Planeten gibt es Leben. Eisbären jagen auf dem ewigen Eis der Arktis nach Robben. Im Winter ist es mit etwa -40°C klirrend kalt. Dichtes Fell und eine Speckschicht halten die Eisbären dennoch warm.
Brüten mit warmen Füßen
An der anderen Polkappe leben Kaiserpinguine. Ist es Zeit für Nachwuchs, trägt das Pinguinmännchen das Ei auf seinen Füßen herum. Denn seine Füße sind gut durchblutet und daher sehr warm. Von oben schützt der Papa das Ei außerdem mit seiner Bauchfalte.
Weißes Blut hilft im kalten Nass
Antarktische Eisfische oder Weißblutfische verzichten auf rote Blutkörperchen. So wird das Blut dünnflüssiger, und weniger Energie ist nötig, um es durch den Körper zu pumpen. Forscher des Alfred-Wegener-Instituts haben ihn unter dem Eis der Antarktis gefunden.
Lebensraum Eis
Einige Kieselalgen leben sogar im Eis - in winzigen Hohlräumen, die oft nur so breit sind wie ein Haar und mit extrem salzigem Meerwasser gefüllt sind. Um nicht eingequetscht zu werden, geben die Kieselalgen Eiweiße ab, die das Wasser am Zufrieren hindern.
Extremer Druck - warum nicht?
In der Tiefsee in mehreren tausend Metern Tiefe herrscht enormer Druck. Außerdem ist es stockdunkel und kalt. Damit kommt der Viperfisch aber klar. Mit seinen gewaltigen Zähnen entgeht ihm das bißchen Nahrung, das zufällig vorbeikommt, nicht.
Licht im Dunkeln
Das Weibchen des Tiefseeanglerfischs schwebt bewegungslos im Wasser und lockt Beute mit einer leuchtenden Angel an. Das viel kleinere Männchen hingegen ist permanent am Weibchen festgewachsen. So entfällt die Partnersuche im weiten dunklen Meer.
Radioaktivität - na und?
Einige Bakterien haben gelernt, eigentlich schädliche radioaktive Strahlung auszuhalten. Manche Pilze wie Cryptococcus neoformans wandeln die Strahlung sogar in Energie für sich um. Sie gedeihen daher an den Wänden von Atomkraftwerken besonders gut.
Leben, wo es nur geht
Bärtierchen sind weniger als einen Millimeter groß - aber die womöglich größten Überlebenskünstler überhaupt. Sie leben zu Land und zu Wasser. Hitze und Kälte, Sauerstoffmangel, Trockenheit, sogar Vakuum überstehen sie problemlos.
Leben, wo es nur geht, Teil 2
Ein extremer Anpassungskünstler ist auch der Mensch: Er besiedelt die Arktis, die Wüste - und inzwischen sogar das Weltall.