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KonflikteIsrael

Leiche eines Deutsch-Israelis in Kibbuz Nir Oz identifiziert

3. Juni 2024

Nun ist es traurige Gewissheit: Dolev Jehud wird nicht als Geisel im Gazastreifen festgehalten, der 35-Jährige starb bereits bei dem Hamas-Überfall auf das Kibbuz am 7. Oktober.

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Der Vater von Dolev Jehud (l.) bei einer Veranstaltung im Januar in Berlin
Der Vater von Dolev Jehud (l.) bei einer Veranstaltung im Januar in Berlin Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture alliance

Acht Monate nach dem Hamas-Massaker sind die sterblichen Überreste eines 35-jährigen Deutsch-Israelis identifiziert worden. Die israelische Armee teilte mit, die Leiche des Sanitäters sei in dem Kibbuz Nir Oz gefunden worden. Seine Identität sei mit Hilfe forensischer und anthropologischer Experten bestätigt worden. Er sei einer von Dutzenden Bewohnern des Kibbuz gewesen, die bei dem Angriff der Hamas am 7. Oktober getötet worden seien. Bisher war davon ausgegangen worden, dass der Mann im Gazastreifen als Geisel festgehalten wird.

Nach Angaben der jüdischen Organisation European Jewish Association war der 35-jährige Dolev Jehud auch deutscher Staatsbürger - ebenso wie seine in den Gazastreifen entführte Schwester Arbel. Der Sanitäter hatte am 7. Oktober seine schwangere Ehefrau und drei Kinder im Schutzraum ihres Hauses in Nir Oz zurückgelassen, um Verletzten zu helfen. Der Kibbuz war einer der besonders schwer betroffenen Orte. 

Kämpfer der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen hatten am 7. Oktober einen beispiellosen Angriff auf Israel verübt und dabei israelischen Angaben zufolge 1190 Menschen getötet. Zudem wurden etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 120 Geiseln sind nach israelischen Angaben weiter in der Gewalt der Hamas. 37 von ihnen sollen bereits tot sein. Als Reaktion auf den Großangriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden dabei bislang mehr als 36.400 Menschen getötet. Die Hamas wird außer von Israel auch von den USA, der EU, Deutschland und weiteren Staaten als Terrororganisation eingestuft.

Einlieferung von Verletzten in die Al-Aksa-Märtyrer-Klinik nach einem israelischen Luftangriff (Archivfoto)
Einlieferung von Verletzten in die Al-Aksa-Märtyrer-Klinik nach einem israelischen Luftangriff (Archivfoto) Bild: Abdel Kareem Hana/AP Photo/picture alliance

19 Tote bei Luftattacken im Gazastreifen

Bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen wurden nach Krankenhausangaben in der Nacht mindestens 19 Menschen getötet. Das Europäische Krankenhaus erklärte, allein bei einem Angriff auf ein Haus östlich von Chan Junis im Süden des Gazastreifens seien zehn Menschen getötet und mehrere weitere verletzt wurden. Bei einem Angriff auf ein Haus in der Flüchtlingssiedlung Bureidsch weiter nördlich gab es nach Angaben des Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhauses sechs Tote. Luftangriffe und Artilleriebeschuss wurden auch aus der Stadt Gaza im Norden des Palästinensergebiets sowie aus Rafah an der südlichen Grenze zu Ägypten gemeldet.

16 Tote bei Luftangriff in Syrien

Mindestens 16 pro-iranische Kämpfer starben bei einem israelischen Luftangriff im Norden Syriens. Die Kämpfer seien bei einem Luftangriff auf eine von pro-iranischen Milizen als Stützpunkt genutzte Fabrik in Hajjan nördlich von Aleppo getötet worden, erklärte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Der Angriff habe in der Fabrik "starke Explosionen" ausgelöst. Aktivisten erklärten, Hajjan werde "von pro-iranischen Gruppen kontrolliert, die sich aus Syrern und Ausländern zusammensetzen".

Israelische F-35-Kampfjets auf der Ovda Airbase in der Nähe von Eilat
Israelische F-35-Kampfjets auf der Ovda Airbase in der Nähe von Eilat (Archivbild)Bild: Tsafrir Abayov/AP Photo/picture alliance

Israels Raketenabwehr fing unterdessen nach Militärangaben eine Boden-Boden-Rakete ab, die vom Roten Meer aus in Richtung der israelischen Hafenstadt Eilat abgefeuert worden war. In Eilat habe es Raketenalarm gegeben. Es gebe jedoch keine Berichte über Opfer. Die Zeitung "Times of Israel", schrieb, man gehe von einem neuen Angriff der mit dem Iran und der Hisbollah im Libanon verbündeten jemenitischen Huthi-Miliz aus. Diese greift seit Monaten Handelsschiffe im Roten Meer. Außerdem feuert sie immer wieder Raketen auf Israel ab.

sti/ch/gri/AL (afp, dpa, rtr)