Leipzig bleibt Bayern auf den Fersen
29. Oktober 2016RB Leipzig bleibt nicht nur in dieser Saison ungeschlagen, sondern darüber hinaus auch überraschend der Bayern-Verfolger Nummer eins. Der Aufsteiger gewann am 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim SV Darmstadt 98 mit 2:0 (0:0). Matchwinner der Leipziger war Marcel Sabitzer, dem in der zweiten Halbzeit ein Doppelpack gelang. Trainer Ralph Hasenhüttel bewies ein gutes Händchen, als er den 22-jährigen Österreicher in der 51. Minute einwechselte. Sabitzer vollendete gleich zwei Konter der Gäste aus kurzer Distanz (57. und 82. Minute). Bundesliga-Neuling Leipzig hat nun bereits fast unglaubliche 21 Punkte gesammelt und bleibt Spitzenreiter FC Bayern dicht auf den Fersen. "Wir haben eine sehr, sehr schwere Aufgabe sehr souverän gemeistert", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem Abpfiff: "Ob wir jetzt als Spitzenmannschaft tituliert werden, ist für uns nicht wichtig. Wir wollen immer unsere Leistung abrufen und mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben." Darmstadt kassierte im fünften Heimspiel der Saison die ersten Niederlage auf eigenem Platz.
Lewandowski und Robben überragend
Wenig Probleme hatte Tabellenführer FC Bayern, um den FC Augsburg zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen zu schlagen. Nach dem 3:1-Heimsieg am Mittwoch im DFB-Pokal gewannen die Münchener bei den Augsburgern mit 3:1 (2:0). Robert Lewandowski und Arjen Robben besiegten den FCA fast im Alleingang. Zunächst traf der Pole auf Zuspiel des Niederländers zum 1:0 (19.). Zwei Minuten später machten es die beiden Stürmer umgekehrt. Lewandowski passte auf Robben, der aus fünf Metern nur noch einzuschieben brauchte. Zu Beginn der zweiten Hälfte schickte Robben Lewandowski steil. Der Pole umkurvte Augsburgs Torwart Marwin Hitz und erzielte aus sechs Metern (48.) das 3:0.
Anschließend ließen es die Bayern ruhiger angehen, Augsburg gelang durch den Koreaner Ja-Cheol Koo noch der Ehrentreffer (67.). Bayern-Trainer Carlo Ancelotti wusste, bei wem er sich vor allem bedanken musste: Robben und Lewandowski. "Beide haben wirklich sehr gut gespielt, sie haben gut kombiniert", sagte der Italiener. "Wenn Spieler dieser Qualität so zusammenspielen, ist es gut für das Team."
Keine Tore im Derby
Das 171. Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 endete 0:0. In der ersten Halbzeit gelang dem BVB gegen geschickt verteidigende Schalker so gut wie nichts: Kein einziger Schuss flog auf das von Ralf Fährmann gehütete Tor der Königsblauen. Da sich Schalke vornehmlich auf die Defensive konzentrierte, war das torlose Remis zur Pause fast zwangsläufig. Es gab keinen einzigen Eckball in Halbzeit eins.
Erst in der zweiten Hälfte nahm das Derby Fahrt auf. BVB-Torwart Roman Bürki parierte einen satten Schuss von Sead Kolasinac glänzend (49.). Auf der Gegenseite hatte Ousmane Dembele eine Riesenchance, doch sein Schuss aus kurzer Distanz landete an der Latte (53.). Dortmund machte nun Druck, Schalke blieb bei Kontern gefährlich. Die besseren Chancen hatte der BVB: Mario Götze scheiterte in aussichtsreicher Position an Fährmann (73.), Pierre-Emerick Aubameyang verzog einen Volleyschuss (81.) aus acht Metern, der Ball flog deutlich am rechten Pfosten vorbei. "Wir haben eine tolle zweite Halbzeit gespielt", befand BVB-Trainer Thomas Tuchel. "Aber wir können mit dem 0:0 leben." Am Ende verdiente sich Schalke den Punkt in Dortmund vor allem mit einer disziplinierten und konzentrierten Abwehrleistung.
Leverkusen dreht Spiel in Wolfsburg
Nach dem peinlichen Pokal-K.o. am Dienstag hat sich Bayer 04 Leverkusen rehabilitiert. Die Werkself verdarb Valerien Ismael die Bundesliga-Heimpremiere als Interimstrainer des VfL Wolfsburg. Die Leverkusener, bei denen der gesperrte Trainer Roger Schmidt die Partie aus einer verglasten Loge verfolgte musste, gewannen mit 2:1 (0:1). Dabei waren die "Wölfe" zunächst in Führung gegangen. Daniel Caligiuri stürmte über rechts, spielte in den Strafraum der Gäste, wo Maximilian Arnold unbedrängt zum 1:0 (37.) einschießen konnte. In der zweiten Hälfte verloren die Wolfsburger komplett den Spielfaden und wurden bestraft. Admir Mehmedi (79.) und Tin Jedvaj (84.) drehten mit ihren Toren das Spiel zugunsten der Leverkusener. Die Wolfsburger Abwehr sah bei beiden Gegentreffern extrem schlecht aus.
Erster Auswärtssieg für Freiburg
Das galt auch für die Defensive von Werder Bremen bei der 1:3 (0:2)-Heimniederlage gegen den SC Freiburg. Maximilian Philipp tanzte gleich fünf Werderaner aus und schob flach zum 1:0 (29.) ein. Zehn Minuten später verwandelte Vincenzo Grifo einen berechtigten Foulelfmeter (39.) nach einem dummen Trikotzupfer von Bremens Angreifer Ousman Manneh im eigenen Strafraum. Nach Santiago Garcias Anschlusstreffer per Volleyschuss aus kurzer Distanz (67.) keimte bei den Werder-Fans noch einmal kurz Hoffnung auf. Doch Amir Abrashi sorgte mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze (75.) für die endgültige Entscheidung zugunsten der Freiburger, die damit ihren ersten Auswärtssieg der Saison feierten.
Wie Wolfsburg und Bremen bleibt auch der FC Ingolstadt im Tabellenkeller. Die "Schanzer" verloren beim FSV Mainz 05 mit 0:2 (0:0). Yunis Malli brachte die Mainzer mit einem Foulelfmeter (51.) in Führung. In der Schlussphase unterstrich der zwei Minuten zuvor eingewechselte Uwe-Seeler-Enkel Levin Öztunali einmal mehr seine Joker-Qualitäten und schnürte mit seinem Treffer zum 2:0 (85.) den Sack endgültig zu. Der Ingolstädter Max Christiansen sah Gelb-Rot (87.).
Am Freitagabend hatten sich Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt in einer niveauarmen Partie 0:0 unentschieden getrennt. Am Sonntag empfängt 1899 Hoffenheim, in dieser Saison noch ungeschlagen, Hertha BSC. Das Duell zwischen dem 1. FC Köln und dem HSV beendet anschließend den neunten Spieltag.