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Letztes Spaceshuttle ins All gestartet

8. Juli 2011

Bis zuletzt war nicht klar, ob die US-Raumfähre "Atlantis" starten kann. Doch dann hob sie fast pünktlich in Florida ab. Die zwölftägige Mission beendet vorerst die Ära der bemannten Raumfahrt in den USA.

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Start des Spaceshuttle Atlantis (Foto: AP)
Start am Weltraumbahnhof Cape Canaveral geglücktBild: ap

Dunkle Wolken hingen am Himmel, heftiger Regen und Gewitter hatten den Start bis zur letzten Minute fraglich gemacht. Dann aber gab die US-Raumfahrtbehörde NASA grünes Licht. Mit drei Minuten Verspätung, um 17.29 Uhr MESZ, hob der Orbiter am Freitag (08.07.2011) vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral in Florida ab. Sein Ziel: die Internationale Raumstation ISS.

Kurz vor dem geplanten Start war der Countdown aus technischen Gründen kurz unterbrochen worden. Es wurde befürchtet, dass sich ein Haltearm nicht komplett von der "Atlantis" gelöst hatte. Die Entwarnung kam noch rechtzeitig, bevor sich das zehnminütige Startfenster wieder schloss.

Start des Spaceshuttle Atlantis (Foto: dapd/AP)
Historischer Tag: Das letzte Mal startet ein Spaceshuttle ins AllBild: dapd

Historisches Spektakel

750.000 Schaulustige wurden nach Angaben der NASA Zeugen des letzten Starts der "Atlantis" und eines US-Spaceshuttles überhaupt. Auch rund 2000 Journalisten kamen nach Cape Canaveral, um über den historischen Tag zu berichten. Denn nach 30 Jahren wird das Spaceshuttle-Programm der NASA eingestellt - aus Kosten- und Sicherheitsgründen, wie es heißt.

Die USA sind damit in den nächsten Jahren in der bemannten Raumfahrt auf die Sojus-Kapseln der Russen angewiesen. Sie selbst haben für eine noch nicht absehbare Zeit keine Fluggeräte mehr, um Astronauten ins All zu bringen. Die ausgemusterten US-Raumfähren sollen künftig in Museen ausgestellt werden. Die Regierung in Washington setzt darauf, dass private Investoren neue Raumschiffe entwickeln. Diese könnten, wie es heißt, sparsamer arbeiten als die staatliche NASA.

Künftig nur noch leichte Fracht

Die vierköpfige Crew (v.l.n.r.): Rex Walheim, Sandra Magnus, Doug Hurley und Kommandeur Chris Ferguson (Foto: AP)
Die vierköpfige Crew kurz vor dem StartBild: ap

Die 135. und letzte Shuttle-Mission soll zwölf Tage dauern. An Bord der "Atlantis" sind vier Astronauten: Kommandeur Chris Ferguson sowie Sandra Magnus, Doug Hurley und Rex Walheim. Am Sonntag will die Crew an der ISS ankoppeln. Die Rückkehr zur Erde ist für den 20. Juli geplant.

Ziel der zwölftägigen Mission des Spaceshuttles ist es, einen Jahresvorrat von mehr als 3,8 Tonnen an Proviant, Ausrüstung und Ersatzteilen zur ISS zu bringen. Zudem will die vierköpfige Crew mehrere Experimente durchführen. So wird etwa eine neue Methode getestet, Satelliten im Weltall von Robotern betanken zu lassen. Außerdem soll versucht werden, mit neu entwickelten Plastikbehältern menschliches Urin in Trinkwasser umzuwandeln. Schließlich soll eine schwere defekte Kühlpumpe von der ISS zur Erde gebracht werden. Ein solches Transportvorhaben ist mit den kleineren Sojus-Kapseln vorerst nicht mehr möglich.

Autorin: Ursula Kissel (dpa, dapd, afp, rtr)
Redaktion: Thomas Grimmer