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Libor-Affäre spitzt sich zu

16. August 2012

Im Skandal um die Manipulation des Libor-Zinses gibt es neue Entwicklungen: Nach Agenturberichten sind sieben Großbanken von US-Behörden vorgeladen worden - darunter auch die Deutsche Bank.

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Das Logo der Deutschen Bank AG spiegelt sich in den Glastürmen der Bankzentrale in Frankfurt am Main (Foto: dapd)
Bild: dapd

Die Geldinstitute bekamen offizielle Vorladungen von den Generalstaatsanwälten der Bundesstaaten New York und Connecticut, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf  "eine mit der Aktion vertraute Person".

Die Ermittler interessierten sich vor allem für die Kommunikation zwischen Managern, um herauszufinden, ob es geheime Absprachen gegeben habe, um den Libor zu manipulieren. Die Staatsanwälte Eric Schneiderman (New York) und George Jepsen (Connecticut) sind seit Monaten in der Libor-Affäre aktiv.

Britische Bank im Zentrum

In dem Skandal geht es um die Manipulation zweier Zinssätze: des britischen Libor, zu dem in Großbritannien Banken anderen Instituten Geld leihen, und des europäischen Interbanken-Zinses Euribor. Im Zentrum der Affäre steht die britische Großbank Barclays.

Die Zinssätze werden auf Grundlage der Angaben von Banken berechnet. Dabei sollen Institute falsche Angaben gemacht haben, um Vorteile zu erlangen. Bei der Deutschen Bank läuft in der Sache derzeit eine Sonderprüfung der deutschen Finanzaufsicht BaFin.

Vorladungen aus New York und Connecticut bekamen dem Insider zufolge neben der Deutschen Bank auch JP Morgan, Barclays, Royal Bank of Scotland und HSBC. Zuvor waren schon UBS und die Citigroup vorgeladen worden.

Die Deutsche Bank verwies am Donnerstag erneut auf Angaben im Zwischenbericht, sie habe Vorladungen von mehreren Behörden in den USA und Großbritannien erhalten und kooperiere mit diesen Stellen. Sie hatte zwei Mitarbeiter wegen der Affäre suspendiert, hat in einer internen Untersuchung aber kein systematisches Fehlverhalten von Führungskräften ausgemacht.

ul/nis (rtr, afp, dapd)