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Unterstützung für Tebartz-van Elst

4. März 2014

Am Montag ist der Prüfbericht zum Kostenanstieg des Limburger Bischofssitzes beim Vatikan eingegangen. Nun haben sich zwei führende Vertreter des Vatikan hinter den umstrittenen Bischof Tebartz van Elst gestellt.

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Erzbischof Gerhard Ludwig Müller (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat Rückendeckung von hochrangigen Funktionsträgern im Vatikan erhalten. Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller (siehe Artikelfoto), sagte der ARD in Rom, dem derzeit beurlaubten Bischof sei "nichts an Verfehlungen nachzuweisen, was das Bischofsamt unmöglich machen würde". Er fügte hinzu: "Selbst wenn es vorkäme, muss erst einmal über die Faktenlage gesprochen werden. Man kann mit einem Menschen nicht so umgehen, dass er von Reportern gejagt wird, überall wo er sich aufhält."

Müller warf Kritikern des Limburger Bischofs Eigeninteressen und fehlende Bemühungen um Objektivität vor: "Man wollte Papst Franziskus ja auch instrumentalisieren. Man hat gesagt: 'Der spricht von Armut, und in Limburg machen sie einen Protzbau. Er muss ihn absetzen'", zitierte die ARD Müller. Die Entscheidung über die Zukunft des Bischofs werde unabhängig von der Stimmungslage in Deutschland fallen, sagte Müller. Weder Papst Franziskus noch die Bischofskongregation ließen sich instrumentalisieren.

Gänswein zeigt Verständnis

Der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, sagte, dem bei Medien und Gläubigen in Misskredit geratenen Bischof sei viel Unrecht geschehen. "Und da muss man auch den Mut haben, sich dagegen zu stellen und zu sagen: Das hat dieser Mann nicht verdient."

Gänswein, der sowohl für den emeritierten Papst Benedikt XVI. als auch für Papst Franziskus als Privatsekretär arbeitet, bemängelte in dem Zusammenhang auch die Darstellung der Person Tebartz-van Elst in der Öffentlichkeit. Er wolle "keine Presseschelte anstellen"; aber "wenn das, was zu lesen war, Realität wäre, müsste man sagen: 'Er ist ein Unmensch.' Aber da ist die virtuelle Realität von der konkreten Realität doch sehr unterschiedlich", sagte Gänswein. Sowohl Gänswein als auch Müller gelten als einflussreiche Fürsprecher des Limburger Bischofs in Rom.

Papst Franziskus suspendiert Limburger Bischof

Prüfbericht überreicht

Nach immer neuen Vorwürfen zu einer Verschwendung beim Bau des Bischofssitzes hatte Papst Franziskus Tebartz-van Elst Ende Oktober die Führung seiner Amtsgeschäfte entzogen. Am Montag hatte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, den Prüfbericht zu den umstrittenen Bauprojekten im Bistum Limburg dem Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, ausgehändigt. Nun wird die Bischofskongregation auf dieser Grundlage eine Empfehlung zur Zukunft von Tebartz-van Elst ausarbeiten. Das letzte Wort hat dann der Papst.

kle/as (kna, dpa, afp)