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Litauen treibt AKW-Bau voran

30. März 2012

Im litauischen Visaginas soll der japanische Hitachi-Konzern ein Atomkraftwerk bauen, das das stillgelegte AKW Ignalina ersetzt. Damit wollen Litauen, Estland und Lettland unabhängiger von Russland werden.

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Das stillgelegte AKW Ignalina (Foto: AP)
Das stillgelegte AKW IgnalinaBild: AP

Litauen ist seinem Ziel, ein neues Atomkraftwerk zu bauen, einen Schritt näher gekommen. Nach einem Jahr Verhandlungen schloss die Regierung in Vilnius einen Lizenzvertrag mit dem japanischen Hitachi-Konzern zum Bau der Anlage ab. "Der Lizenzvertrag ebnet den Weg zur größten Investition in der Geschichte Litauens", sagte Regierungschef Andrius Kubilus nach Angaben der Nachrichtenagentur BNS.

Litauen will das Atomkraftwerk gemeinsam mit Estland und Lettland in der Stadt Visaginas im Nordosten des Landes bauen. Es soll die drei baltischen Staaten unabhängiger machen von russischen Energielieferungen. Bis spätestens 2022 soll die fünf Milliarden Euro teure Anlage ans Netz gehen. Der Reaktor mit einer Leistung von 1300 Megawatt soll das Atomkraftwerk Ignalina ersetzen, das Litauen 2009 auf Druck der Europäischen Union stillgelegt hatte. Das bislang einzige litauische Atomkraftwerk war vom gleichen Bautyp wie der Unglücksmeiler von Tschernobyl.

Tschechien zieht mit

Auch ein anderes osteuropäischeres Land setzt weiter auf Atomkraft. Tschechiens Industrieminister Martin Kuba kündigte an, der Ausbau des umstrittenen Atomkraftwerks im südböhmischen Temelin werde finanziell unterstützt. "Wir sind überzeugt, dass die Atomenergie mit Blick in die Zukunft eine sichere, stabile und wirtschaftlich attraktive Elektrizitätsquelle ist", sagte er bei einem Besuch.

Mit den Finanzhilfen sollen ein dritter und ein vierter Reaktorblock gebaut werden. In Deutschland wird das Vorhaben mit Sorge beobachtet, liegt der Atommeiler doch nur rund 60 Kilometer von der bayerischen Landesgrenze entfernt.

det/uh (afp,dpa)