Luft für Blackberry wird immer dünner
30. Mai 2012Der aus Deutschland stammende Konzernchef Thorsten Heins warnte am Dienstag, das Unternehmen werde im ersten Geschäftsquartal erneut einen Verlust einfahren. "Unsere finanzielle Lage wird auch in den kommenden Quartalen herausfordernd bleiben." Jetzt sollen die Unternehmen J.P. Morgan und RBC Capital Markets als Berater auf der Suche nach einem Weg aus der Krise helfen. Auch Stellenabbau schloss Heins nicht aus.
Früher waren die multifunktionalen Blackberry-Handys eine Goldgrube. Doch die Zeiten sind seit dem Siegeszug von Apples iPhone und den Android-Smartphones vorbei. RIM hatte bereits im vergangenen Quartal Geld verloren. Grund sind rückläufige Verkäufe und der Preisdruck, der auf den Blackberrys lastet. Selbst viele frühere Stammkunden aus der Unternehmenswelt, die einst große Stücke auf Blackberrys E-Mail-Dienst hielten, greifen mittlerweile lieber zu einem Smartphone der Konkurrenz.
Neues Betriebssystem
RIM versucht, mit einem Sparprogramm die Auswirkungen einzudämmen. Dabei würden auch Stellen wegfallen, erklärte Heins, ohne allerdings eine Zahl zu nennen. In einem Medienbericht war jüngst von 2000 gefährdeten Jobs die Rede. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen fieberhaft daran, sein neues Betriebssystem Blackberry 10 auf den Markt zu bringen. Eine Vorabversion wurde auf der RIM-Entwicklermesse Anfang des Monats gezeigt. Von dem neuen Betriebssystem verspricht sich das Unternehmen, verlorenen Boden gutzumachen.
Der deutsche Manager Thorsten Heins hatte im Frühjahr das Ruder bei RIM übernommen, nachdem die beiden Firmengründer auf Druck der Aktionäre den Rückzug angetreten hatten. Die Aktie ist binnen eines Jahres von mehr als 40 Dollar auf nachbörslich noch gute 10 Dollar gefallen. Heins ist seit 2007 bei RIM. Er hatte Karriere in der früheren Kommunikationssparte von Siemens gemacht.
wen/hp (dpa, rtr, dapd)