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Politik

Lufthansa-Piloten sind streikbereit

31. Juli 2022

Bei Deutschlands größter Fluggesellschaft rückt ein Streik der Piloten ein weiteres Stück näher. In einer Urabstimmung sprachen sich die Mitglieder der Vereinigung Cockpit mit großer Mehrheit für einen Arbeitskampf aus.

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Fahnen der deutschen Lufthansa wehen am Flughafen
Bild: Winfried Rothermel/picture alliance

Gerade erst hat das Bodenpersonal die Lufthansa einen ganzen Tag lang lahmgelegt. Jetzt rüsten sich die Lufthansa-Piloten für einen Streik. Unmittelbar bevor steht ein Streik zwar nicht, doch noch im Sommer könnte es dazu kommen.

Bislang kein Antrag auf Streik gestellt

In einer Urabstimmung haben sich die stimmberechtigten Mitglieder der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mit einer sehr deutlichen Mehrheit für einen Arbeitskampf ausgesprochen: 97,6 Prozent der Lufthansa-Piloten und 99,3 Prozent der Lufthansa-Cargo-Piloten stimmten für einen Arbeitskampf, wie ein Gewerkschaftssprecher erklärte. Die Beteiligung lag laut Gewerkschaft in beiden Flugbetrieben über 93 Prozent.

Ein Antrag auf Streik sei aber nicht gestellt worden. "Hier zeigt man sich weiter gesprächsbereit." Eine Lufthansa-Sprecherin sagte, man respektiere das Ergebnis der Abstimmung. Der Konzern setze weiter auf eine konstruktive Lösung am Verhandlungstisch. Die nächsten Gesprächstermine stünden fest.

Alle Lufthansa-Maschinen bleiben am Boden - so weit könnte es bald wieder sein
Alle Lufthansa-Maschinen bleiben am Boden - so weit könnte es bald wieder seinBild: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/picture alliance

Hintergrund sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen. Die Konzern-Tarifkommission der Piloten erklärte sie kürzlich für gescheitert. VC fordert für das Cockpit-Personal der Kernmarke Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo zum 1. Juli 5,5 Prozent mehr Gehalt und einen automatischen Inflationsausgleich ab 2023. Dazu kommen strukturelle Forderungen wie eine einheitliche Tarifstruktur, die eine Einigung besonders schwierig machen. Das betrifft zurzeit noch rund 5000 Piloten, bis Ende des Jahres werden rund 400 das Unternehmen nach dem in der Corona-Krise aufgelegten Abfindungsprogramm verlassen.

Ziel der Lufthansa ist es, Personalkosten zu begrenzen. Die Airline argumentiert, im Wettbewerb mit Billigfliegern sonst nicht mithalten zu können. Nach den verlustreichen Jahren der Corona-Krise will der Konzern bis 2024 wieder eine Umsatzrendite von acht Prozent erreichen.

qu/kle (rtr, dpa, afp)