Lützerath: Bilder einer Räumung
Die angekündigte Räumung des von Klimaaktivisten besetzten Weilers Lützerath ist in vollem Gange. Bei stürmischem Regenwetter stehen allen Beteiligten noch mühsame Tage bevor.
Polizei besetzt das Gelände
Seit Mittwochmorgen läuft die Räumung des von Klimaaktivisten besetzten Braunkohleortes Lützerath. Die Polizeimannschaften überwanden überraschend schnell die von den Aktivisten um das nicht mehr bewohnte Dorf errichteten Barrikaden und halten seitdem das Gelände besetzt.
Angeseilt
Doch die eigentlichen Herausforderungen liegen noch vor der Polizei - unter anderem die Räumung der sieben Gebäude auf dem Gelände. Um diese zu erschweren, haben die Aktivisten unter anderem Seilkonstruktionen errichtet, an denen sie bei schlechtem Wetter stoisch ausharren.
Bagger rücken vor
Die Polizei setzt schweres Gerät ein, um die aus Schrott und Bäumen errichteten Barrikaden zu entfernen. Die verbliebenen Aktivisten stellen sich weiterhin dagegen und zeigen dabei teilweise hohen Einsatz. Dass sich einige von ihnen auch in Tunneln verschanzt haben sollen, erschwert inzwischen die Räumung mit schweren Maschinen.
Nervenprobe
Die Hartnäckigkeit der Aktivisten erschwert die Räumungsaktion an allen Orten: Bereits in der Nacht zu Mittwoch waren Beamte mehrere Stunden damit beschäftigt, eine Aktivistin aus einem Autowrack zu befreien, das als Hindernis aufgebaut worden war. Die Frau hatte sich in dem Wrack verschanzt und ihre Füße in den Weg zementiert.
Pianist im Regen
Dieser Aktivist begleitete das Vorrücken der Polizei mit Klaviermusik, bis auch er und sein Musikinstrument von den Einsatzkräften abtransportiert wurden. Gemessen an den vorher mitunter geäußerten Erwartungen blieb es meist relativ friedlich, nur vereinzelt kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Laut Polizei gibt es bislang mehrere Leichtverletzte auf beiden Seiten.
Schweres Gerät
Der Einsatz war durch die Polizei wochenlang geplant und vorbereitet worden. Das bislang zügige Vorrankommen der Einsatzkräfte ist dabei nicht zuletzt auch entsprechender Ausrüstung zu verdanken. Mit ihrer Hilfe gelang es am Donnerstagmorgen auf den Haupthof vorzudringen.
Polizei besetzt Gebäude
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte im Vorfeld eine "ruhige, überlegte Räumung" versprochen. Nach dem Haupthof nehmen sich die Beamten...
Letzte Bastion
...nun die zahlreichen von den Aktivisten errichteten Hütten und Baumhäuser vor. Das stürmische Wetter macht dabei sowohl den Aktivisten als auch den Beamten zu schaffen.
Abtransport auf Knüppeln
Die für die Polizei greifbaren Personen werden nach und nach aus dem Ort gebracht. In den von der Polizei als "gesichert" erklärten Bereichen des Geländes wurden bereits erste Abrissarbeiten angekündigt. Die Holzhütten sind bereits zerstört worden. Dabei habe einem RWE-Sprecher zufolge die "Sicherheit für alle Beteiligten oberste Priorität."
Dorf am Abgrund
Lützerath liegt mittlerweile fast direkt an der Abbruchkante zum Tagebau Garzweiler. Der Beschluss, die Kohlevorkommen unter dem Weiler zu erschließen, ist das Ergebnis eines Kompromisses zwischen den von den Grünen geführten Wirtschaftsministerien in Bund und NRW und dem Energiekonzern RWE. Für diesen muss Lützerath weichen - im Gegenzug für einen auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg des Landes.