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Politik

Müller will "Klimapartnerschaft" mit Afrika

1. Januar 2020

"Die Zeit der Lippenbekenntnisse muss vorbei sein": Die EU-Kommission solle Afrika ins Zentrum ihrer Klimaschutzpolitik stellen, verlangt Deutschlands Entwicklungsminister Gerd Müller.

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Deutschland Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gerd Müller
Bild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

"Von der neuen EU-Kommission erwarte ich im Rahmen des 'Green Deal' ein ambitioniertes Investitions- und Innovationsprogramm für den Ausbau erneuerbarer Energie in Afrika", erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (Artikelbild). Der EU-Haushalt solle stärker auf die Förderung solcher Zukunftsinvestitionen umgestellt werden, "anstelle weiter in besitzstandswahrende Subventionen innerhalb Europas zu investieren", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Print-Ausgaben vom Donnerstag).

Kohle für Afrika!?

Als erster Schritt sollten im neuen Jahr insbesondere in Nordafrika gemeinsame Forschungsplattformen aufgebaut werden - auf Basis einer "umfassenden Klima- und Energiepartnerschaft". Denn, so Müller: "In Afrika und den Schwellenländern entscheidet sich maßgeblich der Klimaschutz." Bis 2050 würden Indien und Afrika vier Milliarden Einwohner haben, rechnete der Minister vor. "Wenn jeder dieser Haushalte einen Stromanschluss auf der Basis von Kohlestrom bekäme, müssten rund 1000 Kohlekraftwerke gebaut werden. So werden wir die Ziele des Pariser Abkommens nie erreichen."

Solaranlage in Afrika
Solaranlage in Afrika: Sonne gibt es dort genugBild: Imago Images/Le Pictorium

Das deutsche Entwicklungsministerium werde 2020 gemeinsam mit der Afrikanischen Entwicklungsbank ein Markteintrittsprogramm für erneuerbare Energien auflegen, kündigte Müller an. "Vor allem deutschen und afrikanischen Mittelständlern soll so die Finanzierung von Zukunftstechnologien in Afrika leichter gemacht werden."

Auf 0 in 30 Jahren

Die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte in ihrem "Green Deal" einen Fahrplan skizziert, wie die Länder der Europäischen Union bis 2050 "klimaneutral" werden können. Das bedeutet, dass dann alle Treibhausgase vermieden oder gespeichert werden müssten. Erforderlich ist dafür ein kompletter Umbau von Energieversorgung, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft. Im zweiten Halbjahr 2020 übernimmt Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft.

wa/uh (epd, dpa)