Maas und Jolie kämpfen gegen sexuelle Gewalt
23. April 2019Bundesaußenminister Heiko Maas setzt sich zusammen mit der US-Schauspielerin Angelina Jolie (Archivbild) für den Kampf gegen sexuellen Missbrauch in Kriegsgebieten ein. In einem Gastbeitrag für die "Washington Post" schildern beide erschreckende Beispiele für Schicksale von Frauen in Krisenländern. So habe der kongolesische Arzt und Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege in seiner Klinik im Kongo drei Generationen vergewaltigter Frauen behandelt: Mütter, Töchter und Enkelinnen im Kleinkindalter.
Jolie und Maas wollen die Ermittlungsmöglichkeiten nach solchen Straftaten verbessern und die Einhaltung internationaler Normen, etwa von UN-Resolutionen, stärken. Außerdem müssten Opfer besser unterstützt werden.
"Als Kriegs- und Terrortaktik weltweit eingesetzt"
Deutschland will seinen gegenwärtigen Vorsitz im UN-Sicherheitsrat nutzen, um eine Resolution zu verabschieden. Darin sollen auch Konsequenzen für diejenigen enthalten sein, die sexuelle Gewalt gegen Frauen gutheißen oder fördern.
"Vergewaltigung und andere Formen sexueller Gewalt werden als Kriegs- und Terrortaktik weltweit eingesetzt", heißt es in dem Beitrag. Viel zu oft kämen Täter ungestraft davon. "Diese Straffreiheit hat verheerende Konsequenzen", schreiben Jolie und Maas. "Wir beide haben Überlebende in Ländern wie Irak, Bosnien und Sierra Leone getroffen, die uns eindringlich gebeten haben, den Mangel an strafrechtlicher Verfolgung zu beseitigen, der dazu führt, dass sexuelle Gewalt weiter bestehen kann."
Maas leitet Debatte in New York
Angelina Jolie (43) kämpft seit Jahren gegen sexuelle Gewalt in Krisengebieten und arbeitete dazu auch mit dem früheren britischen Außenminister William Hague zusammen. Für die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR ist sie seit vielen Jahren tätig und wurde 2012 zur Sonderbotschafterin ernannt.
An diesem Dienstag will der UN-Sicherheitsrat in New York unter Vorsitz von Maas über das Thema "Sexuelle Gewalt in Konflikten" debattieren. Der Bundesaußenminister leitet die Debatte, weil Deutschland in diesem Monat den Vorsitz im mächtigsten UN-Gremium innehat.
jj/stu (dpa)