Madonna und der Hackerangriff
22. Dezember 2014
Wie der Diebstahl von mindestens zehn Liedern der neuen Platte "Rebel Heart" stattfinden konnte, bleibt für Weltstar Madonna ein Rätsel. "Wir sind nicht im Internet, wir arbeiten in einer Weise, dass niemand auf die Daten zugreifen kann", betonte sie in einem Interview mit dem US-Magazin Billboard. Erschwerend käme hinzu, dass es sich bei den geklauten Songs um unfertige Versionen handelt. Sie legt größten Wert darauf, dass ihre Fans die fertig produzierten Tracks kennen und hat deshalb jetzt vorab sechs Lieder ihres 13. Studio-Albums im Internet veröffentlicht.
Geschmackloser Vergleich
Madonna soll außer sich vor Wut über den dreisten Hackerangriff gewesen sein und eine Woche lang nicht geschlafen haben. Der Leak dieser Lieder komme einer "künstlerischen Vergewaltigung" gleich, die ihren "Schaffensprozess zerstöre", beklagte sie in ihrem Instagram-Account. Es handele sich um einen "terroristischen Akt". Inzwischen wurden die Äußerungen allerdings wieder gelöscht. Viele Menschen kritisierten diesen Terrorismus-Vergleich empört - vor allem angesichts des Massakers in Pakistan mit über 150 Toten an einer Schule.
Böse Zungen behaupten, bei der vorgezogenen Veröffenlichung könne es sich um einen PR-Gag aus dem Hause Madonna handeln, doch solche Unterstellungen sind gänzlich unbewiesen.
Satire gestoppt
Der Angriff auf Madonnas unfertige Songs fand nahezu zeitgleich mit dem Cyberangriff auf Sony Pictures satt. Die Hacker drohten mit Anschlägen auf Kinos. Das Filmstudio hatte daraufhin den Start der Satire "The Interview" am ersten Weihnachtstag gestoppt. Der Streifen schildert ein Mordkomplott gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. US-Präsident Barack Obama machte Nordkorea für die Attacke verantwortlich. Nordkorea wies diese Unterstellung scharf zurück.