Mainzer Mentalitätsmonster schlagen TSG

Mainzer Mentalitätsmonster: Nach den bisher desolaten Auftritten verpflichtet der FSV den kurz zuvor in Köln geschassten Trainer Beierlorzer. Und siehe da. Mainz führt selbst in Unterzahl (Baku, 45.+2) Hoffenheim - das zuvor sechs Pflichtspiele in Folge gewann - im eigenen Stadion vor. Die Torschützen: Öztunali (33.), Malong (62./90.+3), Boetius (90.), Kaderabek (EG, 52.) sowie Kramaric (83.).

Torhüter-Debakel: Nachdem Hertha-Schlussmann Rune Jarstein bei einem Rückspiel pennt, versucht er in Rambo-Manier seinen Fehler wieder gut zu machen (Foto). Cordova (26.) netzt trotzdem ein und der Norweger sieht die Rote Karte. So kommt U23-Keeper Dennis Smarsch zu seinem Bundesliga-Debüt, lässt aber zwei haltbare Bälle rein (Hahn, 52./Niederlchner, 79.). Den Torreigen hatte Max (17.) eröffnet.

"Wir müssen nicht drumherum reden, die Bayern waren einfach besser", sagt Fortuna-Trainer Funkel hinterher. Pavard (11. Minute), Tolisso (27.), Gnabry (34.) und Coutinho (Bild, 70.) sorgen für einen souveränen Auswärtssieg und bescheren ihrem neuen Trainer Flick quasi im Spaziergang den dritten Erfolg im dritten Spiel. Im zwölften Saisonspiel reißt die Torserie von Bayern-Torjäger Lewandowski.

Nicht nur Gladbachs Stürmer Hermann rauft sich auf Seiten der Gäste die Haare. Der Spitzenreiter patzt beim Aufsteiger in Berlin. Ujah bringt Union per Kopfball in Führung (15.), Andersson macht in der Nachspielzeit den Deckel drauf (90.+1). "Wir hatten unsere Chancen", resümiert Hermann. "Das ist extrem bitter." Kleiner Trost für ihn und seine Teamkollegen: Die Borussia bleibt Tabellenführer.

Der Gisdol-Effekt bleibt aus. Beim Debüt des neuen FC-Trainers schaffen die Kölner nicht die Trendwende. Werner (l., 22.), zweimal Forsberg (32. per Foulelfmeter, 79.) und Laimer (37.) sorgen für einen klaren Sieg des Tabellenzweiten. Czichos gelingt nur der Ehrentreffer (39.) für die überforderten Gäste, die Vorletzter bleiben. "Wir hatten keinen Punkt verdient", räumt FC-Kapitän Hector ein.

Freiburg behauptet sich in der Spitzengruppe. Höler (2.v.r.) bringt die Gäste in Führung (5.), Diaby (36.) gleicht für Leverkusen aus. Obwohl die Werkself drückend überlegen ist, gelingt ihr kein weiterer Treffer mehr. Freiburg punktet und ist Vierter hinter Gladbach, Leipzig und Bayern. "Bei uns gibt es keinen Hype", sagt Trainer Streich: "Die Leute sind so dermaßen realistisch und freuen sich."

Bremens Torwart Pavlenka kann dem Ball nur hinterhergucken, kurz darauf zappelt er im Netz, Harit hat zum 1:0 (43.) für Schalke getroffen. In der zweiten Hälfte baut Raman (53.) die Führung aus. Osakos Anschlusstreffer (79.) lässt die Werder-Fans hoffen, am Ende aber gehen sie mit langen Gesichtern heim. Schalke jetzt auf Tabellenplatz fünf und - wichtig für die Fans des Klubs - damit vor dem BVB.

"Wölfe"-Stürmer Weghorst (r.) hat reichlich Grund zur Freude. Der Niederländer bringt seinen Klub mit 1:0 in Führung (19.) und versteckt anschließend den Ball unter dem Trikot: Er wird bald Vater. Victor nutzt schließlich einen schweren Patzer von Eintracht-Torwart Wiedwald zum zweiten Treffer der Gäste (65.). Wolfsburgs Trainer Glasner gewinnt das "Ösi-Duell" gegen Frankfurts Coach Hütter.

Wiedergutmachung missglückt: Nach dem Debakel von München erlebt der BVB im Freitagsspiel erneut 45 Minuten zum Vergessen. Schlusslicht Paderborn trifft per Konter durch Mamba (5./37.) sowie Holtmann (43.). BVB-Torwart Bürki (r.) ärgert sich über die schwache Abwehr. In der zweiten Hälfte kommen die Dortmunder durch Tore von Sancho (47.), Witsel (87.) und Reus (90.+2) noch zum Ausgleich.

Am Sonntag kann sich Michael Gregoritsch woanders als im Stadion die Haare raufen. Die Augsburger strichen ihn aus dem Kader für das Spiel gegen Hertha, nachdem er öffentlich kundgetan hat, dass er im Winter den FCA verlassen will. Das Verhalten des Österreichers sei ein "No-Go", sagt Manager Stefan Reuter. Gegen Hertha wollen die Augsburger, aktuell Tabellen-15., unbedingt drei Punkte holen.

Nach Hoffenheim ist vor Hoffenheim, so lautet die Maxime des neuen Mainzer Trainers Achim Beierlorzer. Nach dem unglücklichen 1:2 mit Köln daheim gegen die TSG war er bei den Rheinländern entlassen worden. Einen Spieltag später geht es für ihn am Sonntag wieder nach Hoffenheim - auswärts mit Mainz. Für Beierlorzer beginnt der Kampf gegen den Abstieg damit aufs Neue, nur mit einem anderen Klub.