Manuel Neuer knackt die 100 Länderspiele
Weltmeister Manuel Neuer macht als erster deutscher Torwart sein 100. Länderspiel. Der DFB-Kapitän erreicht damit einen Meilenstein, dem nur wenige seiner Vorgänger nahe gekommen sind.
Hans Tilkowski - 39 Spiele (1957-1967)
Dieses Bild geht 1966 um die Welt. Im WM-Endspiel schießt Geoff Hurst (nicht im Bild) das 3:2 für Gastgeber England. Der Ball prallt von der Unterkante der Latte auf oder vor oder hinter die Linie. Der Schiedsrichter entscheidet auf Treffer, England gewinnt am Ende mit 4:2. Und bis heute wird diskutiert: War das "Wembley-Tor" drin? Tilkowski jedenfalls wird zum tragischen Helden.
Bodo Illgner - 54 Spiele (1987-1994)
Bodo Illgner ist einer von vier deutschen Weltmeister-Torhütern (Ersatztorwarte nicht eingerechnet). Nach dem 1:0 gegen Argentinien im Finale 1990 in Rom feiert er den Titel. "Seinen" Moment in diesem Turnier hat er im Halbfinale gegen England, als Illgner, damals erst 23 Jahre alt, im Elfmeterschießen den Schuss von Stuart Pierce pariert.
Andreas Köpke - 59 Spiele (1990-1998)
Nochmal Elfmeterschießen, wieder gegen England, und wieder gewinnt die DFB-Elf. Andreas Köpke hält im Halbfinale der Europameisterschaft 1996 ausgerechnet im Mutterland des Fußballs gegen Gareth Southgate. Später gewinnt Deutschland das Finale gegen Tschechien per "Golden Goal". Köpke gibt inzwischen seine Erfahrung als Bundestorwarttrainer an die aktuellen Nationalspieler weiter.
Jens Lehmann - 61 Spiele (1998-2008)
Eigentlich gilt sein großer Rivale Oliver Kahn als gesetzt für die Heim-WM 2006, das spätere Sommermärchen. Aber die Chemie zwischen Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Jens Lehmann stimmt wohl etwas besser und so muss Kahn weichen. Lehmann überzeugt Dank seines berühmten Zettels im Elfmeterschießen gegen Argentinien. Er steht bis zum EM-Finale 2008 im deutschen Tor.
Harald Schumacher - 76 Spiele (1979-1986)
Zweimal nacheinander steht Harald Anton, genannt Toni, Schumacher im WM-Endspiel. 1982 gegen Italien und 1986 gegen Argentinien geht er als Verlierer vom Platz. In Erinnerung bleibt sein wüstes Foul aus dem WM-Halbfinale 1982 gegen den Franzosen Patrick Battiston. Sein Enthüllungsbuch "Anpfiff" über angebliches Doping, Alkoholeskapaden und Sexgeschichten bedeuten das Aus in der Nationalmannschaft.
Oliver Kahn - 86 Spiele (1995-2006)
Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea ist er bester Mann des Turniers. Die Auszeichnung dafür gibt es schon vor dem Finale gegen Brasilien. Ein schlechtes Omen vielleicht, denn ausgerechnet da patzt der "Titan", als er Rivaldos Schüsschen nicht festhalten kann und Ronaldo zum 1:0 abstaubt. Später erhöht der Superstar noch auf 2:0. "In dieser Situation gibt es keinen Trost", klagt Kahn.
Sepp Maier - 95 Spiele (1966-1979)
Maier ist eine lebende Legende. Der langjährige Bayern-Torhüter sammelt nicht nur Titel (Europameister 1972, Weltmeister 1974, dreimal Europapokalsieger der Landesmeister), er ist auch eine Stimmungskanone auf und neben dem Platz. Hätte der spätere erste Bundestorwarttrainer des DFB seine Karriere 1979 nach einem Autounfall nicht beenden müssen, er stände wohl auch heute noch zwischen den Pfosten.
Manuel Neuer - 100 Spiele (seit 2009)
"GOAT" - greatest of all times - oder "GOATkeeper" wird Manuel Neuer gerne von seinen Fans genannt. Er hat das Torwartspiel revolutioniert, agiert wie ein elfter Feldspieler, hält fast immer fehlerlos und jagt den Gegnern Angst und Schrecken ein ob seiner Präsenz auf dem Platz. Der fünfmalige Welttorhüter und Weltmeister von 2014 ist inzwischen 35 Jahre alt, zeigt aber noch keine Altersschwäche.