Marcel Fürstenau ist direkt an der Berliner Mauer groß geworden - fühlte sich aber immer frei, weil er im Westen lebte. Eine prägende Zeit, die früh seinen Blick auf die große Geschichte schärfte und die vielen kleinen Geschichten dahinter. Den Ostdeutschen wird er ewig dankbar sein für ihren Mut in der Friedlichen Revolution 1989/90. Dieses welthistorische Ereignis wirkt für ihn beruflich und privat bis heute nach. Kein Wunder, dass auch davon seine Reportagen handeln, seine Analysen, Interviews und Kommentare. Außerdem im Angebot: Bürgerrechte, Geheimdienste, NS-Zeit. Wobei sich der Germanist mehr für die Farbtupfer und Grautöne interessiert als für Schwarz-Weiß-Malerei. Kurzatmiger Journalismus ist seine Sache nicht, eher der lange Atem.