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Detektiv Mehdorn

31. Mai 2014

Ist der Berliner Hauptstadtflughafen BER ein korrupter Laden? Der bisherige Technikchef soll bei einer Auftragsvergabe Geld erhalten haben. Um die Affäre aufzuklären, setzt Flughafenchef Mehdorn eine Taskforce ein.

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Hartmut Mehdorn (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Er sei "stocksauer", sagte Flughafenchef Hartmut Mehdorn in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus". Jemand habe offensichtlich sein Vertrauen schamlos für seinen eigenen Vorteil ausgenutzt. Die Rede ist von Jochen Großmann, bisheriger BER-Technikchef, der in dieser Woche beurlaubt worden war. Er steht im Verdacht, für die Vergabe eines lukrativen Auftrags 500.000 Euro verlangt zu haben.

Nun soll ein Expertenteam weitere Aufträge prüfen, die von dem Manager vergeben wurden. "Ich habe umgehend eine Taskforce gegründet, die diesen Verdachtsfällen nachgeht und beim leisesten Verdacht wieder die Staatsanwaltschaft auf den Plan rufen wird", sagte Mehdorn weiter. Auch die "Bild"-Zeitung und die "B.Z." berichten darüber.

Neue Probleme?

Laut "B.Z." gibt es zudem neue Probleme mit der Finanzierung der Baustelle. In einem Brief an die Flughafengesellschaft drohten die Banken dem BER mit einem Zahlungsstopp, wenn nicht bis zum Herbst ein tragfähiges Finanzkonzept vorliege. Konkret gehe es um 119 Millionen Euro eines insgesamt 2,4 Milliarden Euro umfassenden Kredits.

Zu den Korruptionsvorwürfen ermittelt die Staatsanwaltschaft Neuruppin wegen Bestechlichkeit. Nach ihren Erkenntnissen ist aber letztlich kein Geld geflossen. Am Montag kommt in Berlin der Flughafen-Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung zusammen. Einziger Tagesordnungspunkt ist dabei ein Bericht Mehdorns zum Stand des aktuellen Korruptionsverfahrens. "Die Taskforce ist mit unseren internen Aufklärern besetzt, mit externen Juristen, Korruptionsexperten und einem Vertreter von Transparency International", ergänzte er. Auf den Prüfstand komme der gesamte Themenkomplex, der den suspendierten Technikchef betreffe. Bis zu einer regulären Aufsichtsratssitzung am 30. Juni werde der Bericht vorliegen.

An seinen eigenen Rücktritt habe er wegen der Korruptionsaffäre nicht gedacht, betonte Mehdorn...

pg/SC (dpa, afp)