Mehr als 200 Tote bei Unruhen in Nigeria
27. Juni 2018Überwiegend muslimische Nomaden hatten Dörfer von sesshaften christlichen Bauern überfallen. Die Übergriffe seien aufgrund der hohen Opferzahl "sehr beunruhigend und alarmierend", sagte der Gouverneur des Bundesstaats Plateau, Simon Lalong, auf einer Pressekonferenz mit Präsident Muhammadu Buhari. Die Behörden hatten zunächst von 86 Toten gesprochen.
Der Konflikt im Zentrum des westafrikanischen Landes schwelt seit Jahrzehnten. In diesem Jahr ist er jedoch zunehmend eskaliert. Ein Grund ist der Streit um immer knapper werdendes fruchtbares Land.
Die nomadischen Viehzüchter des Fulbe-Volkes kommen sich mit den Landwirten der Berom-Volksgruppe immer häufiger in die Quere. Hinzu kommen religiöse Rivalitäten. Tausende Menschen wurden deshalb in den vergangenen Jahren getötet.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, nach ihren Berechnungen seien in dem Konflikt mehr Menschen getötet worden als bei dem ebenfalls seit Jahren tobenden Aufstand der islamistischen Boko-Haram-Miliz im Nordosten Nigerias.
uh/ww (dpa, afp, rtr)