Mehrere Tote nach Kälteeinbruch
21. Dezember 2009Klirrende Kälte, Eis und Schnee hatten Europa am vierten Adventswochenende fest im Griff. In Polen kamen in der Nacht zum Sonntag (20.12.2009) bei Temperaturen von minus 20 Grad 29 Menschen ums Leben. Die Polizei rief dazu auf, Obdachlose oder Betrunkene zu melden, die sich im Freien befinden. Auf diese Weise sollen weitere Todesfälle vermieden werden. Europaweit wurden infolge der Kälte mindestens 36 Todesfälle gezählt. Zwei Menschen erfroren in der Steiermark in Österreich auf dem Heimweg. In Finnland kamen bei Verkehrsunfällen nach einem Schneesturm vier Menschen ums Leben.
In Deutschland fiel die Temperatur einen Tag vor dem kalendarischen Winterbeginn am Montag bis auf Minusgrade im zweistelligen Bereich. In Albstadt-Degerfeld in Baden-Württemberg wurden minus 30,3 Grad gemessen. Mindestens sieben Menschen kamen infolge der Eiseskälte ums Leben, darunter ein Obdachloser, der in Mannheim erfror.
Verkehrschaos in Europa
Die tiefen Temperaturen haben europaweit für ein Verkehrschaos gesorgt. Unter dem Ärmelkanal können bis auf weiteres keine Züge mehr verkehren. In der Nacht zum Samstag war der Eurostar auf der Strecke Paris-London im Tunnel liegen geblieben. Offenbar war die Technik dem plötzlichem Wechsel von Minusgraden im Freien zum relativ warmen Tunnel nicht gewachsen. Die rund 2000 Fahrgäste mussten stundenlang im Tunnel ausharren.
Auch der Flugverkehr war infolge der Schneefälle beeinträchtigt. In Paris und Frankfurt fielen hunderte Flüge aus, der Düsseldorfer Flughafen war rund 12 Stunden lang gesperrt. Erst am Sonntagabend konnten wieder Flugzeuge starten. Busse und Bahnen kamen deutschlandweit zu spät. "Die Züge fahren bundesweit, aber teilweise kommt es zu Verspätungen, und einzelne Züge fallen wetterbedingt aus", sagte ein Bahnsprecher am Sonntag in Berlin. Auf den Straßen führten Schnee und Glätte zu zahlreichen Unfällen. In Nordrhein-Westfalen etwa registrierte die Polizei am Wochenende mehr als 1200 Unfälle. Gut 20 Menschen wurden dabei schwer, weitere 80 leicht verletzt.
Autor: Dirk Eckert (ap, dpa)
Redaktion: Gerd Winkelmann