Meistgesuchter Drogenboss Kolumbiens gefasst
16. April 2009"Don Mario" war praktisch ein "Staat im Staate". Der "Kokainkönig" und Paramilitär, der eigentlich Daniel Rendón Herrera heißt, kommandierte eine 1500 Personen starke Privatarmee. Der Drogenbaron schmuggelte in Zusammenarbeit mit der linksgerichteten Guerillaorganisation "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) Hunderte Tonnen Kokain durch den Dschungel im Norden Kolumbiens nach Panama. Ein weiterer Schwerpunkt seiner "Geschäfte" war der Waffenhandel. Allein in den vergangenen 18 Monaten soll "Don Mario" zudem für etwa 3000 Morde verantwortlich sein.
Ansporn für weitere Festnahmen
Kein Wunder, dass Kolumbiens Präsident Álvaro Uribe erleichtert auf die Festnahme reagierte. Er betonte, dass Rendón einer der gefährlichsten Drogenbosse der Welt gewesen sei. "Tag für Tag entledigt sich Kolumbien dieser Kriminellen. Dieser Erfolg ist ein Ansporn für weitere Festnahmen", so Uribe.
Für die Festnahme von "Don Mario", der auch in den USA wegen Kokainschmuggels gesucht wurde, wurde ein Großaufgebot an Polizisten eingesetzt. Die Sicherheitskräfte waren auf die Spur des Drogenbosses gekommen, nachdem sie in der vergangenen Woche 18 Mitglieder seiner Bande festgenommen hatten. Der Verbrecher wurde schließlich bei Necoclí im Nordwesten des Landes aufgespürt. Er habe bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet und wolle mit den Behörden zusammenarbeiten, teilte die Polizei mit. Auf seine Festnahme waren umgerechnet 1,6 Millionen Euro ausgesetzt.
Kolumbien immer noch größter Kokainproduzent
Grundsätzlich ändert die spektakuläre Festnahme aber nichts an den Verhältnissen in dem lateinamerikanischen Land. Kolumbien gilt als weltgrößter Kokainproduzent und deckt zurzeit etwa 70 Prozent der Weltnachfrage. Und diese Nachfrage wurde natürlich nicht allein von "Don Mario" gedeckt. Der Kampf gegen die Drogen ist in Kolumbien trotz Festnahmen von einigen "Bossen" dieser "Branche" in den letzten Jahren noch lange nicht gewonnen. (La/mag/dpa/afp/kna)