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Menschenrechtspreis für Joan Baez und Ai Weiwei

24. März 2015

Die höchste Auszeichnung von Amnesty International geht in diesem Jahr nach China und in die USA. Die Organisation ernennt den Künstler Ai Weiwei und die Sängerin Joan Baez zu "Botschaftern des Gewissens".

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Ai Weiwei und Joan Baez (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Mit der Auszeichnung soll das "herausragende, langjährige Engagement" der US-Folksängerin Joan Baez und des chinesischen Künstlers Ai Weiwei für die Menschenrechte gewürdigt werden. Die Preisträger seien "eine Inspiration für tausende Menschenrechtsaktivisten in Amerika, Asien und darüber hinaus", teilte Amnesty International mit. Die Verleihung des höchsten Preises, den die Menschenrechtsorganisation zu vergaben hat, ist für den 21. Mai in Berlin geplant.

Kampf für eine bessere Welt

"Mit ihrer faszinierenden Stimme und ihrem unerschütterlichen Engagement für friedliche Proteste und Menschenrechte für alle ist Joan Baez seit über fünf Jahrzehnten eine treibende Kraft im Kampf für eine bessere Welt", sagte Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty. Der international bekannte Künstler und Regierungskritiker Ai erinnere durch seine Werke daran, "dass das Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt werden muss - nicht nur um der Gesellschaft willen, sondern auch für die Kunst und die Menschlichkeit".

Der Titel sei für ihn eine große Ehre, wurde Ai in der Mitteilung von Amnesty zitiert. Auch Baez erklärte, sie sei stolz, zur "Botschafterin des Gewissens" ernannt zu werden. "Alle Menschenrechtsverletzungen und alle Leiden, die sie hervorrufen, dürfen nicht hingenommen werden", sagte die Sängerin. Sie lobte Amnesty International als "überparteiliche, machtvolle und effektive Bewegung". Sie sei "glücklich, Teil dieser Bewegung zu sein".

Einsatz für die Menschenrechte

Baez widmete den Großteil ihres Lebens dem Einsatz für Bürger- und Menschenrechte. Sie nahm an den Bürgerrechtsmärschen von Martin Luther King teil, setzte sich gegen Todesstrafe und Folter ein und unterstützte Kampagnen für Homosexuellen-Rechte.
Der Künstler Ai Weiwei gehört zu den prominenten Kritikern der chinesischen Regierungspolitik. 2010 wurde er festgenommen und von Sicherheitsbeamten geschlagen, kurz bevor er zur Verteidigung des Umweltaktivisten Tan Zuoren aussagen sollte. Gemeinsam mit diesem hatte er die Namen Tausender Kinder dokumentiert, die während des Erdbebens 2008 in Sichuan gestorben waren. 2011 saß Ai knapp
drei Monate ohne Anklage im Gefängnis. Bis heute wird er überwacht und darf China nicht verlassen.

Als "Botschafter des Gewissens" wurden in den vergangenen Jahren unter anderem der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel, Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela, der britische Sänger Peter Gabriel, die myanmarische Oppositionspolitikerin Aung San Su Kyi sowie die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist undotiert.

cr/ml (dpa, afp)