Merkel sieht Licht am Ende des Corona-Tunnels
4. Dezember 2020Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich vor den Vereinten Nationen zuversichtlich über den Kampf gegen die Corona-Pandemie geäußert. Die Fortschritte bei der Impfstoff-Entwicklung machten Hoffnung, sagte Merkel per Video bei der Corona-Sondersitzung der UN-Vollversammlung in New York. Trotz aller Beschwernisse in diesem Krisenjahr zeige sich ein Licht am Ende des Tunnels. Merkel lobte das UN-Programm gegen die Krankheit Covid-19. Damit existiere eine globale Plattform zur Entwicklung und Verteilung von Medikamenten, Diagnostika und Impfstoffen.
Fairer Zugang für Alle
Das Programm - so betonte die Kanzlerin - brauche zusätzliche finanzielle Unterstützung. Zugleich dürfe niemand vergessen, dass die Pandemie nur dann endgültig überwunden werden könne, wenn alle Menschen weltweit einen fairen Zugang zu wirksamen Impfstoffen erhielten, betonte die Kanzlerin.
Die Pandemie führe auch die Bedeutung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor Augen. Die WHO müsse gestärkt werden und künftig noch besser imstande sein, auf grenzüberschreitende Bedrohungen der Gesundheit zu reagieren. Dafür setze sich Deutschland ein.
Das Anti-Covid-19-Programm der UN, der "ACT Accelerator", verfolgt das Ziel, weltweit die schnellstmögliche Bereitstellung von medizinischen Diagnoseinstrumenten, Medikamenten und Impfstoffen gegen COVID-19 sicherzustellen, besonders in armen Staaten. Dem "ACT Accelerator" haben sich seit seiner Gründung die meisten UN-Mitgliedsländer angeschlossen, darunter Deutschland. Koordiniert wird das Projekt von der Weltgesundheitsorganisation. Derzeit fehlen dem Programm rund 23 Milliarden Euro.
Guterres ist zerknirscht
UN-Generalsekretär António Guterres hatte zum Auftakt der Corona-Sondersitzung die Missachtung von Corona-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation für das Ausmaß der Pandemie mitverantwortlich gemacht. Die WHO habe von Beginn an "Fakten und wissenschaftliche Orientierung" geliefert. Das hätte Grundlage für eine weltweite Zusammenarbeit im Kampf gegen das Virus sein können. Diese Empfehlungen seien aber leider nicht befolgt worden, beklagte der Chef der Vereinten Nationen.
Bei der Corona-Sondersitzung melden sich etwa 100 Staats- und Regierungschefs zu Wort. Konkrete Beschlüsse werden von der UN-Veranstaltung nicht erwartet. Die Corona-Sondersitzung solle dem Austausch dienen, sagte der aktuelle Präsident der Generalversammlung, Volkan Bozkir. Er fügte hinzu: "Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um mit dem Finger auf andere zu zeigen."
haz/bru (epd, dpa, rtr)