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Merkel trifft Putin auf G20-Gipfel

14. November 2014

Große Gipfel sind auch große Gelegenheiten: Am Rande des offiziellen G20-Programms will Bundeskanzlerin Merkel mit Wladimir Putin über die Ukraine-Krise reden.

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Wladimir Putin und Angela Merkel beim ASEM-Gipfel im Oktober 2014 (Archivbild: Reuters)
Bild: Reuters/Daniel Dal Zennaro

Kaum hatte der russische Präsident Wladimir Putin (im Archivbild links) bestätigt, dass er sich mit der Kanzlerin zum Gespräch verabredet habe, folgte auch schon eine Erklärung, die Angela Merkel (rechts) in Berlin verbreiten ließ. Nach einem Treffen mit dem neuseeländischen Premierminister John Key in Auckland ließ die deutsche Regierungschefin mitteilen, sie verlange von Russland eine vollständige Umsetzung der Friedensvereinbarung für die Ukraine. Ebenso wie Key erwarte sie von Moskau und den prorussischen Separatisten, "die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine uneingeschränkt zu respektieren".

Trotz einer im September vereinbarten Waffenruhe zwischen der ukrainischen Armee und den Aufständischen im Osten des Landes gibt es zwischen beiden Seiten weiterhin Gefechte. Viele Politiker, darunter Kanzlerin Merkel, wollen den russischen Präsidenten deswegen zur Rede stellen, wenn er an diesem Wochenende zum G20-Gipfel ins australische Brisbane kommt. Der Westen wirft Russland vor, die Separatisten in der Ukraine militärisch zu unterstützen.

Steuerflucht eindämmen

Die G20 - die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, die zwei Drittel der Weltbevölkerung und 85 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung repräsentieren - wollen darüber beraten, wie sich ihr Wachstum steigern und die Steuerflucht multinationaler Konzerne eindämmen lässt. Doch am Rande des Treffens beschäftigt die westlichen Länder vor allem die Frage, wie sie den "Aggressor" Putin zur Räson bringen können.

Der russische Präsident ist in Brisbane die Reizfigur Nummer eins. Vier russische Kriegsschiffe halten seit Tagen die australische Küstenwache in Atem. Unsinnige Muskelspiele seien das, empörten sich die Gastgeber in Brisbane. Australische Medien verlangten, bevor Putin am Gipfel teilnehme, solle er sich gefälligst beim australischen Volk für die MH17-Tragödie entschuldigen. Beim Abschuss der Passagiermaschine über der Ostukraine waren auch zahlreiche Australier ums Leben gekommen.

Sanktionen treffen Russland hart

Trotz aller Konfrontationen könnte Putin in Brisbane auf eine Verständigung mit dem Westen hinarbeiten. Schon die bisher im Ukraine-Konflikt verhängten Sanktionen treffen Russland hart. In einem Interview mit der amtlichen Moskauer Nachrichtenagentur TASS hatte der Präsident zugegeben, dass sein Land die Folgen der Strafmaßnahmen spüre. "Aber unsere Reserven sind groß genug und stellen sicher, dass wir unsere Verpflichtungen einhalten können", sagte Putin.

jj/rb (dpa, afp, rtr)