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Gerettete Migranten dürfen an Land

28. Januar 2020

Italien lässt die mehr als 400 im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge an Bord des Rettungsschiffs "Ocean Viking" an Land gehen. Die Migranten auf der "Alan Kurdi" werden von Maltas Militär übernommen.

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Europa Migration l Ocean Viking - Rettungsschiff
Das Team der "Ocean Viking", hier bei einer Übung im NovemberBild: epd/P. Saure

Wie die Organisation SOS Méditerranée via Twitter mitteilte, werden die 403 Geretteten von der "Ocean Viking" zum süditalienischen Tarent gebracht. Die Organisation betreibt das Schiff zusammen mit der NGO "Ärzte ohne Grenzen". Die vor Libyen geborgenen Menschen, von denen viele aus Somalia, Eritrea und Bangladesch stammen, sollen am Mittwoch an Land gehen. Unter den Migranten sind 149 Minderjährige.

In den vergangenen vier Tagen konnten bei mehreren Rettungsaktionen im Mittelmeer mehrere Hundert Menschen an Bord von drei Rettungsschiffen geholt werden.

Das deutsche Schiff "Alan Kurdi" kann 77 Migranten derweil Richtung Malta bringen. Am Wochenende hatte Malta noch abgelehnt, die Menschen an Land zu lassen. Wie Gordon Isler, Sprecher der Hilfsorganisation Sea-Eye, der Deutschen Welle bestätigte, wird ein Schiff der maltesischen Streitkräfte die Migranten vor der Küste übernehmen. Die "Alan Kurdi" muss danach in die Werft und ungefähr bis März pausieren.

Positiv äußerte sich Isler zu dem Umgang der offiziellen Stellen in Malta mit der Hilfsorganisation. Während bisher die Mitteilungen Vorwürfe und eine "eskalierende Rhetorik" enthielten, sei der Tonfall in den vergangenen Wochen "ruhig, sachlich und professionell" geworden, sagte Isler der DW.

Noch keine Lösung für "Open Arms"

Nun wartet noch die "Open Arms" der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation auf einen Hafen. Das Schiff rettete nach eigenen Angaben an diesem Dienstag binnen weniger Stunden an zwei Orten Migranten aus Seenot. Am Morgen nahm das Schiff 102 Menschen auf. Wenige Stunden später fuhr das Schiff zur dritten Rettung binnen 24 Stunden. Wie die Organisation auf Twitter verbreitete, befinden sich inzwischen 237 Gerettete an Bord. 

Zuletzt hatte Italien den privaten Schiffen mehrfach recht schnell Häfen zugewiesen. Zuvor hatten sich andere EU-Länder, darunter Deutschland, bereit erklärt, einen Teil der Menschen aufzunehmen.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen im vergangenen Jahr mindestens 1283 Menschen bei dem Versuch ums Leben, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Die meisten starben auf dem Weg von Nordafrika nach Italien.

ust/uh (dpa, afp, open arms, sea-eye, dw)

Mittelmeer: Seenotrettung aus der Luft