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Bayer verkauft Geschäftsteile an BASF

13. Oktober 2017

Jetzt will der Bayer-Konzern wichtige Unternehmensteile an den Konkurrenten BASF loswerden. Können die Leverkusener so auch die Wettbewerbshüter vor dem Riesen-Deal mit Monsanto positiv stimmen?

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Bild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Der Pharma- und Chemieriese Bayer will im Zuge der Monsanto-Übernahme Teile seines Geschäfts mit Saatgut und Unkrautvernichtungsmitteln (Crop Science) an den Rivalen BASF abgeben. Der Kaufpreis beträgt 5,9 Milliarden Euro in bar, wie die Vertragspartner am Freitag mitteilten.

Der Deal soll aber nur zustande kommen, wenn Bayer die geplante Übernahme des Saatgut- und Agrarchemiekonzerns Monsanto aus den USA tatsächlich gelingt. Die Leverkusener hoffen, dies Anfang 2018 abschließen zu können. Dann soll auch der Teilverkauf an BASF vollzogen werden.

BASF geht seinerseits davon aus, das eigene Geschäft mit der Agrarwirtschaft auf diese Weise auszubauen. Dazu will sich der Konzern Bayers globale Unkrautvernichter-Sparte mit dem Wirkstoff Glufosinat-Ammonium einverleiben, außerdem Teile des Saatgutgeschäfts für Feldkulturen in einzelnen Märkten.

Beifall von Marktbeobachtern

Analysten begrüßten den Verkauf. "Wir befürworten diesen Deal sehr", betonten die Analysten vom Bankhaus Lampe. Der Verkauf von Teilen des Saatgut- und Herbizid-Geschäfts komme früher als erwartet und nehme Bayer den Druck bei der geplanten Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto. Dennoch sehe der Verkauf nicht so aus, als ob er unter Druck geschehen wäre.

Für Bayer bedeute der Verkauf, dass eine Kapitalerhöhung im Rahmen der Monsanto-Transaktion wahrscheinlich geringer ausfalle als erwartet, schrieb Mayer in einem Kurzkommentar. "Das wäre eine positive Überraschung." Die Lampe-Analysten gehen zudem davon aus, dass bei Bayer durch den Spartenverkauf die Gefahr von Rating-Zurückstufungen verringert wird.

Bayer will größter Saatguthersteller werden

Die Transaktion beinhaltet das geistige Eigentum, die Standorte und den Übergang von mehr als 1800 Beschäftigten vor allem in den USA, Deutschland, Brasilien, Kanada und Belgien an BASF. Die Ludwigshafener rechnen mit einem Gewinnbeitrag ab dem Jahr 2020. Die betroffenen Bereiche kamen 2016 den Angaben zufolge auf einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn betrug 385 Millionen Euro. Insgesamt erzielte Bayers Agrarsparte Crop Science einen Umsatz von 9,9 Milliarden Euro und lieferte beim Konzern ein um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis von 2,4 Milliarden Euro ab. Ende 2016 beschäftigte die Sparte etwa 22 400 Mitarbeiter.

Mit der Übernahme des umstrittenen Monsanto-Konzerns will Bayer zum größten Saatguthersteller der Welt aufsteigen. Schon deshalb war zu erwarten, dass das Unternehmen das meiste seines bisherigen Geschäfts in diesem Bereich behalten möchte und nur einzelne Teile abgibt. Bayer will den US-Rivalen für 66 Milliarden US-Dollar schlucken. Der Teilverkauf an BASF soll nun auch den Weg für die Genehmigung durch die Kartellbehörden ebnen. So hatte die EU-Kommission als zuständige Stelle kürzlich die Uhr bei der laufenden Prüfung angehalten. Dadurch solle den Firmen mehr Zeit gegeben werden, um die angeforderten Informationen zu liefern, hatte Bayer erläutert.

ul/hb (dpa, rtr)