Ein Datenleck in der chinesischen Regierung hat offengelegt, wie sehr die muslimische Minderheit der Uiguren in der westchinesischen Provinz Xinjiang *) unterdrückt wird. Als geheim eingestufte Regierungsunterlagen dokumentieren unmenschliche Haftbedingungen in Konzentrationslagern. Am Wochenende berichteten zahlreiche internationale Medien über die Unterlagen, die einem internationalen Konsortium investigativer Journalisten vorliegen. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums wies die Berichte zurück und sprach von einer Schmutzkampagne. In Deutschland fordern nun einige Wirtschaftssanktionen gegen China - was zur alten Frage führt: Wie viel Moral will sich die Exportnation Deutschland leisten?
Bloombergs Pläne
Am Wochenende hat der Milliardär Michael Bloomberg angekündigt, dass er der nächste US-Präsident werden will. Der Medienunternehmer und frühere Bürgermeister von New York will für die Demokraten ins Weiße Haus einziehen. Der amtierende Präsident Donald Trump spottete bereits über den "kleinen Michael". Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat unterdessen angekündigt, möglichst neutral über ihren Besitzer berichten zu wollen.
Mehr Treibhausgase
Ab der kommenden Woche treffen sich Vertreter aus allen Ländern der Welt zur UN-Klimakonferenz in Madrid. Im Vorfeld hat die Weltorganisation für Meteorologie ihren Jahresbericht veröffentlicht, und der hat es in sich. Denn trotz aller Beteuerungen der Weltgemeinschaft, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, hat die Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre weiter zugenommen.
Uber verliert Lizenz in London
Seit zehn Jahren gibt es den US-Fahrdienstvermittler Uber inzwischen, seit Mai ist das Unternehmen an der Börse. Die weltweite Expansion lief rasant, aber auch holprig. So ist Uber in vielen europäischen Städten ganz oder teilweise verboten. In Deutschland etwa vermittelt Uber nur Fahrer mit einer klassischen Lizenz zur Personenbeförderung, und das auch nur in sechs Städten. In London konnte Uber dagegen lange uneingeschrankt fahren. Doch damit ist jetzt Schluss, Uber verliert die Lizenz.
15 Milliarden für Tiffany
Biertrinker kennen das, Raucher ebenso: Sie können zwar zwischen zahlreichen Marken wählen, doch letztlich gehören die meisten Marken einer Handvoll internationaler Konzerne. Soviel zur Vielfalt. Bei Luxusgütern ist das ganz ähnlich. Egal, ob Sie Ihr Geld für Kleider von Dior oder Givenchy ausgeben, für Dom Perignon oder Veuve Cliquot Champagner, Guerlain oder Kenzo Parfüm, Luis Vuitton oder Rimowa Koffer – immer klingelt die Kasse bei LVMH, dem weltgrößten Luxusgüterkonzern mit Sitz in Paris. Heute gab LVMH bekannt, auch den New Yorker Juwelier Tiffany zu übernehmen.
*) Korrektur:
In der Moderation des Podcast ist von der "ostchinesischen Provinz Xinjiang" die Rede. Das ist falsch. Das "uigurische autonome Gebiet Xinjiang", wie die Region offiziell heißt, liegt im Nordwesten der Volksrepublik China. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen. Xinjiang grenzt an Indien, Pakistan, Afghanistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Kasachstan, Russland und die Mongolei.
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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Jonas Josten