Mega-Fusion in der Zementbranche
7. April 2014Es ist ein Zusammenschluss der Superlative: Die beiden weltweiten Branchenführer der Zementindustrie, der Schweizer Konzern Holcim und die französische Firma Lafarge, bereiten ihre Fusion vor. Damit entsteht ein nahezu konkurrenzloses Unternehmen: Der Umsatz beträgt 32 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis (Ebitda) rund 6,5 Milliarden, teilten die Konzerne am Montag mit.
Vollzug 2015
Mit diesen konkreten Angaben zu den Gewinnen wird die Fusion, über die bereits seit Tagen spekuliert wurde, nun öffentlich. Die Verwaltungsräte hätten bereits zugestimmt und die Hauptaktionäre zeigten auf beiden Seiten volle Unterstützung.
Der Vollzug der Fusion soll im ersten Halbjahr 2015 stattfinden. Für je eine Aktie von Lafarge bietet Holcim nach Unternehmensangaben je eine eigene Aktie.
"Für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet"
Chef des Superkonzerns soll der derzeitige Lafarge-Konzernchef Bruno Lafont (Foto oben, re.) werden. Wolfgang Reitzle von Holcim übernimmt den Posten des Verwaltungsratspräsidenten. Der Name des neuen Unternehmens soll LafargeHolcim lauten.
"Die einmalige Positionierung von LafargeHolcim wird es uns erlauben, der Bauwirtschaft die Baustoffe zu liefern, um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein", erklärte Holcim-Verwaltungsratspräsident Rolf Soiron (Foto oben, li.). Lafont betonte, der Zusammenschluss ermögliche "außerordentliche Synergien".
Wie die französische Zeitung "Le Figaro" meldete, beträgt die Marktkapitalisierung des Zementriesen nach Fusion 55 Milliarden US-Dollar, also über 40 Milliarden Euro.
LafargeHolcim wird dann über 100.000 Mitarbeiter zählen. Standortschließungen durch die Fusion seien nicht geplant, so die Verantwortlichen.
Holcim hat im vergangenen Jahr 139 Millionen Tonnen Zement verkauft und damit rund gut 16 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Umsatz von Lafarge lag - mit 137 Millionen Tonnen Zement - bei 15 Milliarden Euro.
js/kis (rtr, dpa)