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Geldbuße gegen Chiphersteller

3. September 2014

Wegen Preisabsprachen bei Spezialchips verdonnert die EU-Kommission Infineon, Philips und Samsung zu einer saftigen Strafe. Die drei hätten gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen.

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Bild: dapd

Die sogenannten Smartcard-Chips befinden sich in der SIM-Karte von Mobilfunktelefonen, in Personalausweisen, Pässen, Bankkarten oder auch Pay-TV-Karten - und nach Ansicht der EU-Kommission sind ihre Preis eine abgekartete Sache zwischen einigen großen Chip-Herstellern.

Infineon, Philips und Samsung hätten sich zwischen 2003 und 2005 zu Lasten ihrer Kunden und letztlich der Verbraucher unzulässig über Preise, Marktverhalten und andere Geschäftsinformationen ausgetauscht, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Die drei Chip-Anbieter müssen deswegen 138 Millionen Euro Strafe zahlen.

"Wenn sich Unternehmen für Absprachen entscheiden, die sowohl zulasten ihrer Abnehmer als auch der Endverbraucher gehen, müssen sie mit Sanktionen rechnen", sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia.

Mit rund 83 Millionen Euro entfällt der Löwenanteil der Geldbuße auf den Dax-Konzern Infineon. Dies sei so, weil Infineon einen höheren Anteil am europäischen Markt für Chipkarten-Halbleiter gehabt habe als die anderen Chip-Anbieter, erklärte das Unternehmen aus München.

Infineon will sich wehren

Infineon sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Eine eigene Untersuchung habe ergeben, dass sich kein Infineon-Mitarbeiter unzulässig verhalten habe. Glaubhafte Beweise, die diese Feststellung widerlegten, seien Infineon nicht vorgelegt worden. "Infineon wird die Entscheidung daher eingehend prüfen und bereitet sich darauf vor, Klage beim Gericht der EU zu erheben", erklärte das Unternehmen.

Philips wies die Vorwürfe ebenfalls zurück und kündigte an, in Berufung gegen den Beschluss der Wettbewerbshüter zu gehen. Ein Samsung-Sprecher erklärte, die Entscheidung werde sorgfältig geprüft.

Der südkoreanische Konzern Samsung muss 35 Millionen Euro, der niederländische Elektronikkonzern Philips 20 Millionen Euro Strafe bezahlen. Das ebenfalls beteiligte Unternehmen Renesas, damals eine Tochter des japanischen Elektrotechnik- und Maschinenbaukonzerns Hitachi und des japanischen Konglomerats Mitsubishi, zeigte das Kartell schließlich an und muss deshalb dank Kronzeugenregelung keine Strafe zahlen, wie die Kommission erklärte.

jw/hb (dpa rtrd)