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KonflikteLibyen

Mindestens 55 Tote bei Kämpfen in Tripolis

16. August 2023

Im Bürgerkriegsland Libyen kommt es auch Jahre nach dem Tod von Langzeitmachthaber al-Gaddafi immer wieder zu Kämpfen. Besonders betroffen war in den vergangenen Tagen die Hauptstadt Tripolis.

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Libyen | Unruhen in Tripolis
Inzwischen herrscht wieder Ruhe, in den vergangenen zwei Tagen starben aber fast 30 Menschen in TripolisBild: Yousef Murad/AP/picture alliance

Wie das libysche Zentrum für Notfallmedizin mitteilte, wurden mindestens 55 Menschen getötet und mehr als 100 weitere Menschen verletzt. Es handelt sich um die schwersten Kämpfe in Tripolis seit Beginn des Jahres. Wie viele Zivilisten unter den Opfern sind, erklärte die Einrichtung zwar nicht. Ein Sprecher sagte aber, wegen der Kämpfe, die sich seit Montagabend auch in Wohngebieten der Hauptstadt Tripolis ereigneten, hätten etwa 230 Familien ihre Häuser verlassen müssen.

Regierungschef vor Ort

Am Mittwoch herrschte wieder weitgehend Ruhe. Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba von der Regierung mit Sitz in Tripolis fuhr in die betroffenen Stadtviertel, auch um sich ein Bild der Schäden zu machen.

Libyen Tripolis | Abdul Hamid Dbeiba
Regierungschef Abdul Hamid Dbeiba (im schwarzen Hemd) machte sich vor Ort ein Bild von der LageBild: Gov. of National Unity of Libya/AA/picture alliance

Die Gefechte waren ausgebrochen, nachdem eine Miliz den Kommandeur der sogenannten 444. Brigade festnahm. Diese ist mit dem Innenministerium in Tripolis verbündet. Der Flugverkehr am Flughafen der Hauptstadt und der Unterricht an der Universität, in deren Nähe die Kämpfe stattfanden, wurden vorübergehend ausgesetzt. Der Unterricht soll am Samstag wieder stattfinden.

Bürgerkrieg seit mehr als einem Jahrzehnt

In Libyen war nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. In dem ölreichen Staat ringen bis heute unzählige Milizen um Macht und Einfluss. Der Konflikt wird durch ausländische Staaten zusätzlich befeuert. Derzeit kämpfen zwei verfeindete Regierungen in dem Land um die Macht. Alle diplomatischen Bemühungen, den Konflikt friedlich beizulegen, scheiterten bisher.

haz/qu (dpa, afp)