Ministerpräsident Althaus nach Skiunfall im künstlichen Koma
1. Januar 2009Nach Angaben der Polizei war der CDU-Politiker am Neujahrstag gegen 14.45 Uhr auf einer Piste auf der Riesneralm bei Donnersbachwald mit einer 41 Jahre alten Skiläuferin aus den USA zusammengestoßen. Einem Bericht der österreichischen Nachrichtenagentur APA zufolge ereignete sich der tragische Unfall an einer Kreuzung zweier Abfahrten. Der Aufprall der Skiläufer war so heftig, dass beide schwerste Kopfverletzungen erlitten. Beide Verletzten wurden ins Tal gebracht, wo bereits ein Christopherus-Rettungshubschrauber wartete. Die Skiläuferin erlag jedoch noch auf dem Weg in die Klinik ihren Verletzungen.
Bei Althaus, der nach dem Unfall zunächst ansprechbar gewesen war, gab es danach offenbar Komplikationen. Der thüringische Ministerpräsident traf am Abend gegen 18.15 Uhr im Kardinal Schwarzenbergschen Krankenhaus Schwarzach ein und wurde sofort auf die Intensivstation gebracht.
Hirnblutung, keine Lebensgefahr
Althaus erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und befindet sich derzeit im künstlichen Koma, wie der behandelnde Arzt Christoph Kollersbeck im Kardinal Schwarzenberg'schen Krankenhaus Schwarzach im Pongau sagte. Der Patient habe auch eine kleine Hirnblutung. "Lebensgefahr besteht derzeit nicht", sagte Kollersbeck. Am Freitag solle entschieden werden, ob man Althaus aufwachen lassen könne. Zuvor solle anhand einer Computertomografie geklärt werden, ob sich die Blutungen verstärkt hätten und sich möglicherweise ein Hirnödem gebildet habe, sagte Kollersbeck der "Thüringer Allgemeinen".
Lebensretter Helm?
Die "Thüringer Allgemeine" berichtet unter Berufung auf einen Polizeisprecher weiter, dass Althaus einen Skihelm getragen habe, die bei dem Unfall gestorbene Frau jedoch nicht. Die Pistenkreuzung, an der sich der Unfall ereignete, sei mit Warnschildern und einem Netz gegen Kollisionen gesichert gewesen.
Althaus wurde am 29. Juni 1958 in Heiligenstadt (Thüringen) geboren. Nach dem Abitur absolvierte er ein Lehramtsstudium für die Fächer Physik und Mathematik. Seit 1985 gehört er der CDU an. Mit der Wahl zum Mitglied des ersten Thüringer Landtags am 14. Oktober 1990 begann für den Vater zweier Töchter eine steile Karriere: Bereits im Februar 1992 wurde er Kultusminister. Von 1993 bis 2000 war er stellvertretender Landesvorsitzender der thüringischen CDU, am 4. November 2000 übernahm er den Parteivorsitz und am 5. Juni 2003 das Ministerpräsidentenamt von seinem Ziehvater Bernhard Vogel. Ein Jahr später gewann Althaus erstmals aus eigener Kraft eine Landtagswahl in Thüringen. Auch wegen seiner zahlreichen TV-Auftritte wurde Althaus in kurzer Zeit einer der bekanntesten Ministerpräsidenten Ostdeutschlands. Althaus ist zudem Präsidiumsmitglied der CDU-Bundespartei.
Seine Freizeit verbringt der engagierte Katholik nach eigener Aussage entweder mit seiner Familie oder beim Sport. Er joggt regelmäßig und spielt gerne Fußball, zudem ist er begeisterter Motorradfahrer, Taucher, Mountainbiker und Skifahrer. (sam)