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Künstliche Inseln der alten Azteken helfen beim Küstenschutz

4. Juni 2019

In Mexiko Stadt werden die schwimmenden Gärten der alten Azteken bis heute bewirtschaftet. Umweltschützer setzen die künstlichen Inseln beim Wiederaufforsten von Mangroven ein. Auch Fischer sollen davon profitieren.

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Mexiko Veracruz Mangroven-Anpflanzungen
Bild: DW

Mexiko: Küstenschutz mit aztekischer Tradition

Projektziel: Renaturierung des Lagunensystems Alvarado und Aufbau einer nachhaltigen Bewirtschaftung durch ortsansässige Gemeinden

Projektumsetzung: Schwimmende Gärten werden nach einer Bauanleitung der alten Azteken errichtet und mit Mangroven bepflanzt. Außerdem wird gemeinsam mit den Gemeinden vor Ort ein Plan erarbeitet, wie Mangrovenwälder nachhaltig bewirtschaftet werden können

Partner: Pro Natura Sur, Deutsches Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit (BMUB), diverse mexikanische Regierungsbehörden wie zum Beispiel die Nationale Forstbehörde

Projektfinanzierung: 901.412 Euro im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI)

Projektdauer: Februar 2017 - Dezember 2019

In dem dicht besiedelten Ballungszentrum von Mexiko-Stadt gibt es kaum grüne Orte, an denen man durchatmen und sich von der wuseligen Megacity erholen kann. Deshalb ziehen die Chinampas viele Besucher an. Chinampas sind künstlich aufgeschüttete Inseln, die vor mehr als 500 Jahren von den Azteken angelegt wurden.

An den Wochenenden füllen sich die Wasserstraßen von Xochimilco im Süden der Stadt schnell mit kleinen, bunten Booten. Hier liegen die schwimmenden Gärten, wie die Chinampas auch genannt werden. Mariachi-Musik und Essensstände treiben scheinbar an den Ausflüglern vorbei. Doch die Chinampas haben noch einen weiteren Nutzen. Ursprünglich wurden sie angelegt, um Nahrungsmittel anzubauen. Sie bestehen aus einem sehr fruchtbarem Boden, dem Sedimentboden eines längst ausgetrockneten Sees, auf dem das heutige Mexiko-Stadt erbaut wurde. Auch heute noch spielen sie eine große Rolle bei der Versorgung der Stadt. Auf ihnen werden etwa 40.000 Tonnen Kürbis, Mais und andere Grundnahrungsmittel angebaut.

Etwa 500 Kilometer von der Hauptstadt entfernt hoffen nun Umweltschützer darauf, dass diese Technologie aus alten Zeiten ihnen bei der Lösung eines anderen Umweltproblems hilft. Rund um die Hafenstadt Veracruz sind die Mangrovenwälder weitgehend zerstört worden, die Küste ist anfälliger für Erosion. Stürme richten starke Verwüstungen an, weil der Schutz durch die Bäume fehlt. Und Meerestiere wie zum Beispiel Krabben verlieren ihren Lebensraum - das ist ein Problem für die Fischerfamilien vor Ort.

Die Organisation Pro Natura Sur, eine von vielen Partnern des Projekts, baut Chinampas und pflanzt auf  ihnen Mangroven. Das soll dem wertvollen Ökosystem neues Leben einhauchen.

Ein Film von Linda Vierecke