Mit Kaiserin Sisi durch Europa
Wann immer es ging, entfloh die österreichische Kaiserin Elisabeth dem Wiener Hof. Reisen war ihr Lebenselixier. Wir zeigen die schönsten Orte, an denen man Sisi heute noch nahe sein kann.
Beauty-Queen Elisabeth
Schon zu ihrer Zeit schwärmen Männer und Frauen von der Schönheit Elisabeths, kurz Sisi genannt. Dafür treibt die Kaiserin einen großen Aufwand. Allein für die Haarpflege gehen täglich ein bis zwei Stunden drauf. Bis ins Alter hat sie eine Wespentaille von 50 Zentimetern Umfang.
Bayern: Unbeschwerte Kindertage am Starnberger See
Sisi, die in München aufwächst, verbringt die glücklichsten Tage ihrer Kindheit am Starnberger See im Sommerschloss der Eltern. Während Schloss Possenhofen nur von außen zu besichtigen ist, bieten die Roseninsel (wo sich Sisi mit ihrem Cousin, dem "Märchenkönig" Ludwig II. traf) und das Museum im historischen Wartesalon des Bahnhofs reichlich Gelegenheit, auf den Spuren der jungen Sisi zu wandeln.
Von Bayern nach Österreich: Verlobung in Bad Ischl
In der kaiserlichen Sommerresidenz von Bad Ischl trifft die 15-jährige Elisabeth erstmals den österreichischen Kaiser Franz Josef. Die Verlobung mit ihm 1853 wird zur ersten Zäsur ihres Lebens. 100 Jahre später wird die Kaiservilla zur Kulisse, vor der einige Szenen der berühmten "Sissi"-Filme mit Romy Schneider entstehen. Das Drehbuch verklärte und verfälschte vieles - nicht zuletzt Sisis Namen.
Wien: Heirat und Horrorjahre in der Hofburg
Nach der Hochzeit machen das strenge Hofzeremoniell und eine Schwiegermutter, die sich in die Kindererziehung einmischt, Sisi das Leben in der Hofburg bald unerträglich. In den Räumen gleich neben den Kaiserappartments beleuchtet heute das Sisi Museum den Mythos Sisi - mit persönlichen Gegenständen wie ihren Kleidern, ihren Möbeln, ihrer Reiseapotheke und der Totenmaske. Ein Muss für Sisi-Fans!
Italien: Auf den Klippen von Triest
Reisen wird zum Lebenselixier der Kaiserin. Weit weg vom Wiener Hof fühlt sie sich wohl. Etwa im Schloss Miramare an der Adriaküste bei Triest. Elisabeth macht dort 14 Mal vor und nach ihren Reisen über das Mittelmeer Halt, auch gemeinsam mit Kaiser Franz. Die Austern, die von Sisi hoch geschätzt wurden, werden heute wie zu Zeiten der Habsburger im Golf von Triest gezüchtet.
Ungarn: Wahlheimat Schloss Gödöllő
Am 8. Juni 1867 werden Franz Joseph und Elisabeth in Budapest als König und Königin von Ungarn gekrönt. Immer wieder sucht sie in den folgenden Jahren Schloss Gödöllő auf, ein Geschenk des "ungarischen Volks" an das Königspaar. Auf Gödöllő geht Sisi ausgiebig ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, dem Reiten. Und macht Politik: Sie setzt sich erfolgreich für die innere Unabhängigkeit Ungarns ein.
Griechenland: Schicksalsjahre auf Korfu
Seit dem Kuraufenthalt auf Korfu 1860 liebt Sisi diese Mittelmeerinsel. Nach dem Selbstmord ihres Sohns 1889 sucht sie dort wieder Ruhe bei langen Wanderungen und Bootsfahrten. Sisi nahe sein kann man am besten im "Achilleion", dem weißen Marmorpalast, den sie sich als Alterssitz bauen ließ. Im Garten erinnern Skulpturen an die Heldensagen des griechischen Dichters Homer, die Sisi begeisterten.
Schweiz: Ermordung am Genfer See
Zur unsterblichen Legende wird Elisabeth durch ihre Ermordung am 10. September 1898 auf einer Reise in der Schweiz. Bei einem Spaziergang am Ufer des Genfer Sees sticht der Anarchist Luigi Lucheni der Kaiserin eine Feile ins Herz. In der ehemaligen Suite Sisis im Hotel Beau Rivage sind bis heute einige Erinnerungsstücke, etwa ein blutbeflecktes Seidenband, aufbewahrt.
Wien: Letzte Ruhestätte in der Kapuzinergruft
Der Leichnam der Kaiserin wird im eisgefüllten Sarg mit ihrem Salonwagen nach Wien überführt und sieben Tage nach dem Attentat in der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt. Während das Herz der meisten Habsburger Herrscher entnommen und in der Augustinerkirche im Herzgrüftl bestattet wurde, ruht Sisis Körper vollständig in dem Sarg. Ihr letzter Wunsch, in Korfu bestattet zu werden, blieb unerfüllt.
Wien: Sisi-Pfad in Schloss Schönbrunn
Zur Kapuzinergruft gefahren wurde Elisabeths Leichnam mit diesem reich verzierten Leichenwagen. Er ist in der Wagenburg von Schloss Schönbrunn zu sehen, die den Lebensweg der Kaiserin noch einmal nachzeichnet: von der Courschleppe ihres Hochzeitskleid über den goldenen Wagen, den sie bei der Krönung in Ungarn verwendete, bis zu ihrem Reitsattel.