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Zentrale in Barcelona

4. November 2008

Die Mittelmeer-Union hat sich darauf geeinigt, ihr Sekretariat in Barcelona einzurichten. Ein Generalsekretär wurde noch nicht gewählt. Unter seinen fünf Stellvertretern sollen ein Israeli und ein Palästinenser sein.

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Konferenz (Quelle: AP)
Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner (mitte) und Kollegen in MarseilleBild: AP

Der Pedralbes-Palast in Barcelona, eine ehemalige königliche Residenz, wird künftig das Sekretariat der neuen Mittelmeer-Union beherbergen, die die EU auf Betreiben Frankreichs im Juli ins Leben gerufen hat. Darauf haben sich die Mitgliedsländer der Union am Dienstag (04.10.2008) in Marseille verständigt. Festgelegt wurde außerdem der offizielle Name der Organisation, die nun "Union für das Mittelmeer" heißen soll.

Machtverteilung perfekt

Nicolas Sarkozy badet im Mittelmeer (Quelle: AP)
Die Mittelmeer-Union ist vor allem das Projekt des französischen Präsidenten Nicolas SarkozyBild: picture-alliance/ dpa

Damit hat sich die spanische Hafenstadt Barcelona gegen Tunis und Malta durchgesetzt, die ebenfalls Interesse angemeldet hatten. Die 43 Außenminister der Union einigten sich außerdem, wie die Organisation künftig arbeiten soll: So soll der Generalsekretär der Union aus einem südlichen Land kommen. Von seinen fünf Stellvertretern sollen drei aus Europa und zwei aus den Ländern südlich beziehungsweise südöstlich des Mittelmeers kommen.

Einer dieser beiden Sitze ist für Israel reserviert. Über die Rolle Israels in der Mittelmeer-Union hatte es zuvor Streit mit den arabischen Mitgliedern gegeben. Nun soll die Arabische Union an allen Treffen der Mittelmeeranrainer teilnehmen dürfen, allerdings ohne Stimmrecht. Namen für die Posten des Generalsekretärs und seiner Stellvertreter wurden noch nicht genannt.

Sarkozys Lieblingsprojekt

Die Mittelmeer-Union wurde im Juli in Paris ins Leben gerufen. Sie soll die Zusammenarbeit zwischen der EU und übrigen Mittelmeer-Anrainern verbessern. Vor allem der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte das Projekt vorangetrieben. Die deutsche Regierung fürchtete allerdings, dass Frankreich eine Art Parallelstruktur zur EU aufbauen will, und setzte durch, dass sich auch solche EU-Staaten an der Mittelmeer-Union beteiligen können, die keinen eigenen Zugang zum Mittelmeer haben. (det)