Museumsinsel 2019: 20 Jahre UNESCO-Welterbe
Am 4. Dezember 1999 wurde die Urkunde unterzeichnet, welche die Berliner Museumsinsel zum Welterbe der Menschheit erklärte. Mit ihren fünf Museen zählt sie zu den wichtigsten Museumskomplexen der Welt.
Einzigartige Museumslandschaft
Das Alte Museum ist der Gründungsbau des berühmten Museumskomplexes auf der Spree-Insel. Es wurde 1830 als erstes öffentliches Museum Preußens fertig gestellt. Es folgten das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie, das Bode-Museum und als letztes, 1930, das Pergamonmuseum. Seit 20 Jahren gehört der gesamte Komplex zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Pantheon in Berlin
Das Alte Museum beherbergt Statuen, Waffen, Gold- und Silberschmuck der Griechen, Etrusker und Römer. Es zeigt nicht nur antike Schätze, sondern erinnert mit seinen Säulen und prachtvollen Sälen auch baulich an die Epoche. Herzstück des Gebäudes ist die Rotunde, die nach dem Vorbild des antiken Pantheons in Rom gestaltet ist.
Der Star der Museumsinsel
Im Zweiten Weltkrieg wurden die fünf Museen weitgehend zerstört. Besonders schwer traf es das Neue Museum, das lange Zeit Ruine blieb. Erst 2009 war es für Besucher wieder zugänglich. Es präsentiert Exponate der Vor- und Frühgeschichte und des Mittelalters. Berühmt ist vor allem ein Ausstellungsstück: die Büste der ägyptischen Königin Nofretete.
Ein der Kunst geweihter Tempel
Besonders erhaben wirkt die Alte Nationalgalerie, ein Nachbau griechischer Tempel. Davor das Reiterstandbild vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV., der erste Skizzen für den Bau angefertigt hatte. Das Museum zeigt Gemälde und Skulpturen von der Goethezeit bis zum Realismus. Mit dabei Meisterwerke von Caspar David Friedrich, Claude Monet und Auguste Renoir.
Neobarock auf der Spreeinsel
Vielfotografiert ist das neobarocke Bode-Museum, das sich einem Wasserschloss gleich auf der Spitze der Museumsinsel erhebt. Es beherbergt unter anderem byzantinische Kunst, Skulpturen und Malerei vom 13. bis 18. Jahrhundert und eine Münzsammlung. Alle Kunstrichtungen eines Zeitraums werden hier vereint gezeigt. Damit folgt das Museum dem Konzept seines Gründers, Wilhelm von Bode.
Baustelle Pergamonmuseum
Seit 2014 ist der Pergamonsaal mit dem berühmten antiken Fries nicht mehr für das Publikum zugänglich. Das berühmteste Museum der Insel wird bei laufendem Betrieb grundsaniert. Die Bauarbeiten sollen spätestens 2025 beendet sein.
Antike Pracht
Trotz der laufenden Sanierung zu sehen sind das blaue Ischtar-Tor (Bild), eine Prozessionsstraße aus Babylon, und das berühmte Markttor von Milet. Sie gehören neben dem Pergamonaltar zu den Highlights. Das Pergamonmuseum entstand als letztes der fünf Ausstellungshäuser. Seine imposanten Ausstellungsstücke machen es zum meistbesuchten Museum Berlins.
Pergamon in 360°
Auf den berühmten Pergamonaltar müssen Berlin-Besucher nicht ganz verzichten. Seit November 2018 wird ein riesiges Panoramabild vom Künstler Yadegar Asisi in einem temporären Ausstellungsgebäude gegenüber dem Bode-Museum präsentiert, das die Stadt Pergamon mitsamt Altar in römischer Zeit um 129 n. Chr. in Szene setzt.
Klassisch-elegantes Besucherzentrum am Wasser
Das jüngste Gebäude auf der Museumsinsel ist die James-Simon-Galerie von Stararchitekt David Chipperfield, sie wurde am 12. Juli 2019 eröffnet. Sie das zentrales Empfangs- und Servicegebäude für die Ausstellungshäuser. Mit jährlich rund 2,5 Millionen Besuchern zählt die Berliner Museumsinsel zu den größten Publikumsmagneten in Deutschland.
Ein Masterplan für die Museumsinsel
Die James-Simon-Galerie entstand im Zuge des Masterplans zur Sanierung und Modernisierung der Museumsinsel. Mit dem neuen zentralen Besucherzentrum und der Archäologischen Promenade sollen die einzelnen Museen zu einem gemeinsamen Komplex zusammenwachsen.
UNESCO-Welterbe Museumsinsel
Die Sammlungen vereinen heute 6000 Jahre Menschheitsgeschichte. Das hat der Berliner Museumsinsel vor 20 Jahren den Rang des UNESCO-Welterbes eingebracht. Ein Bummel über die Museumsinsel lohnt - auch vor der Wiedereröffnung des Pergamonmuseums 2025.