Musik im Präsidenten-Wahlkampf
Jeder Präsident hat seine Wahlkampfhymne. Donald J. Trump handelt sich bei der Auswahl seiner Songs allerdings öfter Ärger ein. Wir zeigen, welche Kampagnen-Hits die Favoriten seiner Amtsvorgänger waren.
George Washington - "God Save Great Washington“
George Washington war der erste Präsidentschaftskandidat, der ein Lied in seinem Wahlkampf einsetzte. "God Save Great Washington" gilt als persönliche Hymne des ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Man übernahm kurzerhand die Melodie der britischen Hymne "God Save The King" (heute "God Save The Queen") und ersetzte das Wort "King" mit dem Namen des Präsidenten.
John F. Kennedy im Wahlkampf 1960 - Frank Sinatra "High Hopes"
Der Oscar-prämierte Frank Sinatra-Hit "High Hopes" aus dem Jahr 1959 erhielt für den Wahlkampf von John F. Kennedy 1960 einen neuen Text von Sammy Cahn und wurde zum offiziellen Wahlkampf-Jingle.
Ronald Reagan im Wahlkampf 1984 - Bruce Springsteen "Born In The U.S.A."
Die Songauswahl für Reagans Wahlkampf 1984 gilt als größter Fehlgriff in der Geschichte der Wahlkampfsongs. "Born In The U.S.A." ist nicht so patriotisch, wie man zunächst annehmen könnte. Bruce Springsteen distanziert sich in dem Song vom Vietnamkrieg und kritisiert die damalige US-Regierung und ihren Umgang mit den Kriegsveteranen.
Bill Clinton im Wahlkampf 1992 - Fleetwood Mac "Don't Stop"
Hinter der Auswahl dieses Songs soll folgende taktische Überlegung stecken: "Don't Stop (Thinking About Tomorrow)" wurde 1977 veröffentlicht und war damals besonders bei jungen Amerikanern beliebt. 15 Jahre später gehören die Fleetwood Mac-Fans von damals zu den Wählern mittleren Alters, also zu der Generation mit besonders hoher Wahlbeteiligung.
George W. Bush im Wahlkampf 2000 - Tom Petty "I Won't Back Down"
Tom Petty protestierte gegen die Nutzung seines Songs und verbot dem Republikaner George W. Bush, das Lied zu verwenden. Im Jahr 2020 gab es dann erneut Ärger. Der amtierende US-Präsident Donald J. Trump ließ den Song bei einem Wahlkampf-Auftritt in Tulsa (Oklahoma) spielen. Die Erben des mittlerweile verstorbenen Musikers schickten Trump daraufhin eine Unterlassungserklärung.
Barack Obama im Wahlkampf 2008 - Stevie Wonder: "Signed, Sealed, Delivered... I'm Yours"
"Signed, Sealed, Delivered" von Stevie Wonder erklang im Wahlkampf 2008 regelmäßig nach den Reden von Barack Obama. Die Botschaft an seine Wähler: "Ich gehöre Euch!" Obama hatte große Teile der Popkultur hinter sich: Bruce Springsteen, Beyoncé oder Katy Perry gehörten dazu. Rapper und Produzent will.i.am von den Black Eyed Peas produzierte eigens den Track "Yes We Can" zu seinen Ehren.
Wie der Boxer seine Einlaufmusik, so braucht auch jeder Präsidentschaftskandidat seine Wahlkampfhymne. Donald J. Trump handelt sich bei der Auswahl seiner Songs allerdings öfter mal Ärger ein. Gerade erst haben ihm die Rolling Stones verboten, den Hit "You Can’t Always Get What You Want" von 1968 bei seinen Wahlkampfveranstaltungen laufen zu lassen.