Schlag gegen Islamisten
12. November 2014Mit Festnahmen und Wohnungsdurchsuchungen ist die Polizei in Nordrhein-Westfalen gegen eine Gruppe mutmaßlicher Islamisten vorgegangen. In Köln und der weiteren Umgebung wurden neun Männer im Alter zwischen 22 und 58 Jahren festgenommen, wie die Behörden mitteilten. Zugleich hätten Durchsuchungen bei weiteren 20 Beschuldigten stattgefunden, die dem radikalen salafistischen Spektrum zugerechnet werden.
Die Verdächtigen sollen sich zusammengeschlossen haben, um Einbruchdiebstähle insbesondere in Kirchen und Schulen in Köln, Siegen und weitern Städten zu begehen. Die Beute aus diesen Taten verwendeten sie den Angaben zufolge "zur unmittelbaren Weiterleitung an dschihadistische Kämpfer in Syrien" und "zur Finanzierung der Ausreise kampfwilliger Personen nach Syrien".
Zwei Beschuldigte per Haftbefehl gesucht
Die Beschuldigten aus dem Umfeld der Festgenommenen sollen sich an deren Straftaten beteiligt haben. Diesen 20 Verdächtigen wird zudem vorgeworfen, gefälschte Pässe für ausreisewillige Islamisten beschafft sowie Bargeld und Sachleistungen zur Unterstützung des bewaffneten Dschihads nach Syrien transferiert zu haben. Allen Beschuldigten wird unter anderem die Vorbereitung einer staatsgefährdenden Straftat vorgeworfen. Die Ermittlungen laufen nach Angaben der Polizei bereits seit Mai vergangenen Jahres.
Gegen zwei Verdächtige geht auch die Bundesanwaltschaft vor. Ein 31-jähriger Deutscher sowie 58-jähriger Pakistaner sollen die Dschihadistenmiliz IS sowie die ebenfalls als ausländische Terrorvereinigungen eingestuften Gruppen "Ahrar al-Sham" und "Junud al-Sham" unterstützt haben. Zudem sollen sie in Deutschland Mitglieder für den IS geworben haben. Beide sollen im Laufe des Mittwochs einem Haftrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt werden. Die anderen sieben Festgenommenen kommen in Köln vor den Haftrichter. Haftbefehle sind gegen alle Verdächtigen ergangen.
gmf/sti (dpa, afp, rtr)