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Venezuela würde Snowden aufnehmen

6. Juli 2013

Die USA verlangen die Auslieferung des Ex-Geheimdienstlers Snowden wegen Verrats. Für die linken Staatschefs in Mittel- und Lateinamerika wie Präsident Maduro eine willkommene Chance, der Großmacht eins auszuwischen.

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Nicaraguas Präsident Daniel Ortega (l) und Venezualas Präsident Nicolas Maduro (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Juan Barreto/AFP/Getty Images

Nach Nicaragua hat sich auch Venezuela bereit erklärt, den flüchtigen früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden aufzunehmen. Präsident Nicolás Maduro bot Snowden Asyl aus "humanitären Gründen" an. Zuvor hatte bereits der Staatschef Nicaraguas, Daniel Ortega, die Bereitschaft seines Landes erklärt, dem 30-Jährigen politisches Asyl zu gewähren. (Artikelbild) Seine Regierung würde Snowden "mit Freuden" aufnehmen und Asyl geben, "wenn die Umstände das erlauben", sagte Ortega bei einer öffentlichen Veranstaltung.

Der Asylantrag Snowdens sei bei der Botschaft Nicaraguas in Moskau eingegangen, fügte Ortega hinzu. Snowden hatte in vielen Ländern, darunter in Deutschland, einen Asylantrag gestellt - bislang vergeblich.

Snowden kann neue Hoffnung schöpfen

Warten im Transit

Snowden wird von den USA wegen Spionage und Geheimnisverrats per Haftbefehl gesucht. Er hatte Ausspähprogramme von Geheimdiensten in den USA und Großbritannien publik gemacht. Dem Vernehmen nach harrt er seit über einer Woche im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo aus.

Für zusätzliche Empörung der südamerikanischen Staatsoberhäupter hatten die dubiosen Umstände der Rückreise des bolivianischen Präsidenten Evo Morales von einem Besuch in Moskau gesorgt. Mehrere EU-Länder hatten ihren Luftraum für dessen Flugzeug gesperrt, weil es Vermutungen gab, Morales habe Snowden mit an Bord und wolle ihn so aus Russland herausschmuggeln. Das bedeutete für den Staatschef 13 Stunden Zwangsaufenthalt in Wien.

USA als Drahtzieher?

Bei einem Treffen zur Solidarisierung mit Morales in Cochabamba verlangten die Lateinamerikaner zum einen von den Regierungen Frankreichs, Spaniens, Portugals und Italiens eine "angemessene öffentliche Entschuldigungen wegen der schwerwiegenden Vorkommnisse". Zum anderen beschuldigten sie die USA, die Europäer unter Druck gesetzt zu haben.

Morales drohte als Folge seiner Odyssee im europäischen Luftraum, "wenn nötig" die Schließung der US-Botschaft in La Paz zu prüfen. Bolivien und die USA hatten erst 2011 ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen.

SC/gmf (afp, rtr, dpa)