NADA fordert Konsequenzen
12. Dezember 2014Die Nationale Anti-Dopingagentur (NADA) fordert als Konsequenz aus einem ARD-Bericht über systematisches Doping in Russland, "dass die Vorgänge zeitnah und lückenlos aufgearbeitet werden". Die Welt-Anti-Doping (WADA) stehe in der Pflicht, "die Vorgänge selbst oder durch eine unabhängige Expertenkommission aufzuklären und - vor allen Dingen - die nötigen Konsequenzen zu ziehen", teilte die NADA mit. Die ARD-Dopingredaktion hatte in einem Fernsehbericht Zeugenaussagen und belastende Dokumente dafür vorgelegt, dass im russischen Spitzensport, vor allem in der Leichtathletik, Doping an der Tagesordnung ist und Trainer, Sportfunktionäre und staatliche Stellen darin verwickelt sind. "Die Vorwürfe erfordern weitere Ermittlungen, um die bisherigen Beweise zu bestätigen, weitere Beweise zu sichern und jede Verletzung der Anti-Doping-Regeln zu verfolgen", teilte WADA-Präsident Craig Reedie auf der Homepage seiner Organisation mit.
Personelle Konsequenzen in der IAAF
Im Leichtathletik-Weltverband IAAF hat der ARD-Bericht bereits zu personellen Konsequenzen geführt. Nach übereinstimmenden Presseberichten trat der Direktor der IAAF-Anti-Doping-Abteilung, der Franzose Gabriel Dollé, zurück. Zuvor hatte sich bereits Walentin Balachnitschew, Präsident des russischen Leichtathletik-Verbands, von seinem Posten als IAAF-Schatzmeister zurückgezogen, bis die Untersuchung abgeschlossen ist. Balachnitschew bezeichnete sich als "Opfer tendenziöser und total grundloser Attacken" und sprach von einem "gut organisierten Komplott" gegen ihn. In der ARD-Dokumentation wird dem russischen Spitzenfunktionär unter anderem vorgeworfen, in einen Schmiergeldskandal vor den Olympischen Spielen 2012 verwickelt zu sein. Auch der Senegalese Papa Massata Diack, der Sohn von IAAF-Präsident Lamine Diack, lässt seine Tätigkeit als Marketingberater des Weltverbands vorläufig ruhen. Ihm werden zweifelhafte Finanzgeschäfte zur Last gelegt.
sn/tk (sid, dpa, NADA)