Naturbilder, bei denen die Kinnlade herunterklappt
Schwere Aufgabe für die Jury: Beim Wettbewerb "Wildlife Photographer of the Year" 2014 gibt es nur zwei Sieger. Dabei lassen sich alle Finalisten mit nur einem Wort beschreiben: atemberaubend!
Königliche Ruhepause
Wie aus einer längst vergangenen Ära: Völlig entspannt liegt dieses Rudel Löwen auf einem Fels im Serengeti Nationalpark, Tansania. Der Park ist berühmt für seine wilde Natur. Der Fotograf Michael Nichols folgte dem Rudel über sechs Monate für diesen Schnappschuss - und wurde dafür mit dem Titel "Wildlife Photographer of the Year" belohnt.
Natürliche Spezialeffekte
Dichter, schwarzer Rauch steigt über dem Berg auf. Der Himmel ist blutrot. Helle Äderchen aus Blitzlicht durchschneiden die Wolken. Das Siegerfoto der Kategorie Umwelt zeigt weder die Entstehung der Erde, noch die Apokalypse. Francisco Negroni fotografierte das seltene Phänomen der Vulkanblitze im Süden Chiles.
Gelbes Spotlight an
Die Nachmittagssonne tauchte diesen stachelbewehrten Kerl ins perfekte Licht. Den Skorpion knipste Carlos Perez Naval in der Nähe seines Zuhauses im Nordosten Spaniens. Im Alter von fünf Jahren begann er mit der Fotografie! Mit seinem Foto ist er der "Young Wildlife Photographer of the Year".
Opfer eines Killers
Nicht nur Schönheit ist atemberaubend: Dieser junge Weiße Hai wurde Opfer eines Massenmörders - des Menschen. Rodrigo Friscione Wyssmann fand den Hai in Mexiko, die Haut zerfetzt durch den Todeskampf mit einem Angelhaken. Die Bilder in der Kategorie "Die Welt in unseren Händen" zeigen eindrucksvoll die Einflussnahme des Menschen auf die Natur.
Illegal? - Egal
Trotz Verbot werden Wüstenfüchse wie dieser drei Monate alte Kerl mit den großen Löffelohren gefangen und verkauft. Bei seiner Recherche stieß der Fotograf Bruno D'Amicis in Tunesien auf viele Gründe. Ignorante Touristen und hohe Arbeitslosigkeit gehören dazu. Durch den Sieg in der Kategorie "die Welt in unseren Händen" wird dem Thema vielleicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet.
Aquatisches Diskolicht
"Sich dünnhäutig fühlen" wörtlich genommen: Gerade einmal drei Zentimeter groß ist dieser transparente Tintenfisch. Im Schutz der Nacht ging er vor der Küste Tahitis auf Beutejagd - und begegnete dem französischen Fotografen Fabien Michenet. Die leuchtenden Punkte sind mit Farbpigmenten gefüllte Zellen, unter den Augen sitzen biolumineszierende Organe.
Schwertkampf der Nektarliebhaber
Dieses Bild veranschaulicht die diesjährige Konkurrenz: Das Duell der beiden Kolibris aus Ecuador schaffte es zwar ins Finale der Kategorie "Vögel", die Trophäe gewann es allerdings nicht. An dieser Szene, die von Jan van der Greef festgehalten wurde, kann sich so mancher Actionfilm-Regisseur etwas abschauen.
Tierische Massenveranstaltung
Als lauschten sie alle einem Konzert: Gigantische Schwärme von Kranichen versammeln sich jedes Jahr in der indischen Provinz Rajastan. Der Niederländer Jasper Doest war mit diesem Beitrag im Finale der Kategorie "Schwarz und Weiß".
Rätselhafte Farbmischung
Ein Kirchenfenster in der Auswahl des "Wildlife Photographer of the Year"? Oder doch ein Werk von Picasso? Mosaiksteine? Ein Schmetterlingsflügel vielleicht? Falsch: Kristalle von Graphit, Quarz und Feldspat formten dieses einzigartige, nur unter dem Mikroskop sichtbare Bild. Der Italiener Bernardo Cesare erforscht diese Minerale. Sein Foto war wie gemacht für die Kategorie "Natürliches Design".
Klebt an der Decke
Ein ungewöhnlicher Platz zum Überwintern: diese Fledermaus hat sich einen alten deutschen Bunker in Polen für ihren Winterschlaf ausgesucht. Ein Atemzug alle 90 Minuten reicht dem Tier zum Überleben. Łukasz Bożycki erforscht die ledrigen Tiere und erreichte mit seinem Foto das Finale der Kateogrie "Säugetiere".
Sturzflug im Schnee
Für diese Aufnahme eines sibirischen Eichelhähers musste sich Edwin Sahlin in den Schnee einbuddeln. Die in Schweden beheimateten Vögel scheinen übrigens scharf auf Würstchen und Käse zu sein. Beides diente als Lockmittel. Doch der Vogel musste in der Kategorie der 15-17 Jährigen Platz machen ...
Im Klammergriff
...für zwei andere Schweden. Die männlichen Frösche machen alles richtig: Einmal ein Weibchen geschnappt, klammern sie sich zur Paarungszeit wie ein Schraubstock am Rücken fest. Sie lassen erst wieder los, wenn für Nachwuchs gesorgt ist. Das glitzernde Wasser sorgt für romantische Stimmung!
Schau mich an!
Zum Glück ist Marc Montes Fotomotiv eine Ringelnatter und kein Basilisk. Er ist also nicht zu Stein erstarrt! Das scheue Tier schlängelte sich in Spanien vor seine Linse. Montes Beitrag zählt zu den Finalisten der 11-14 Jährigen.
Porträt eines Stachligen
Etwas verdutzt schaut dieser Leguan in die Kamera. Offenbar konnte er nicht nachvollziehen, warum Will Jenkins ihn bei seinem Sonnenbad am Pool in Costa Rica störte. Dabei kann sich die grüne Echse die Nahaufnahme absolut leisten. Mit seinem Urlaubsfoto schaffte es der Fotograf ins Finale der 11-15 Jährigen.