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Nauru widerspricht

16. August 2016

Der Pazifikstaat wehrt sich gegen Vorwürfe, dort würden Flüchtlinge misshandelt. Die Anschuldigungen seien in den meisten Fällen von Migranten "erfunden", um nach Australien verlegt zu werden.

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Archivbild: dpa
Flüchtlinge, die an einem Zaun stehen, sprechen mit ReporternBild: picture-alliance/dpa/AP Photo/R. Rycroft

"Die sogenannten Berichte beruhen ausschließlich auf solchen Behauptungen", schreibt die Regierung im Online-Dienst Twitter. Der Inselstaat beschuldigte linke Medien, grüne Abgeordnete und Flüchtlingsaktivisten, die Asylbewerber "als Pfand für ihre politische Agenda zu missbrauchen".

Auch der australische Einwanderungsminister hatte die Berichte in der vergangenen Woche angezweifelt. Manche erfänden Fälle von sexuellem Missbrauch, um so den Flüchtlingsstatus in Australien zu erhalten, sagte Peter Dutton. "Denn letztlich haben diese Leute Menschenhändlern Geld gezahlt und wollen in unser Land."

Peter Dutton (Foto: getty)
Australiens Einwanderungsminister Peter Dutton hatte die Berichte bereits angezweifeltBild: Getty Images/S. Postles

Zumeist Kinder betroffen

Die Zeitung "The Guardian Australia" hatte in der vergangenen Woche Auszüge aus mehr als 2100 Berichten veröffentlicht, die das Personal in dem Flüchtlingslager auf Nauru anfertigte. Demnach sind etliche Fälle von sexuellen Übergriffen, Kindesmissbrauch und Selbstverletzungen dokumentiert. In mehr als der Hälfte der Fälle seien die Opfer Kinder.

Menschenrechtsgruppen hatten in der Vergangenheit wiederholt auf die unwürdige Unterbringung von Flüchtlingen auf Nauru sowie auch auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Pazifikinsel Manus hingewiesen. Australien lässt dorthin alle Bootsflüchtlinge bringen, die grundsätzlich nicht ins Land gelassen werden. Auch wenn ihr Asylantrag angenommen wird, müssen die Flüchtlinge dort bleiben. Immer wieder wird Australien für seine harte Einwanderungspolitik kritisiert.

uh/qu (dpa, afp)