Nazi-Goldzug: Schatzgräber gibt Suche auf
2. August 2018Sie wollen künftig getrennte Wege gehen, erklärten die beiden Hobby-Historiker Andreas Richter und Piotr Koper. "Jetzt ist Schluss", sagte Richter gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Er werde keine Dummheiten mehr machen.
In dem Zusammenhang übte Richter Kritik an seinem polnischen Kompagnon Piotr Koper. "Die erste Suche scheiterte, weil wir nicht tief genug gegraben haben", beklagt er. Die zweite Grabung sei gar nicht erst zustande gekommen, da Koper sie immer wieder verschoben habe. "Das ist mir irgendwann sauer aufgestoßen", so Richter.
Koper: "Im Winter geht es weiter"
Auch in Sachen Geld waren sich die beiden nicht immer einig. "Mit den Arbeits- und Technikkosten sowie mit meiner eigenen Ausfallszeit im Job beliefen sich meine Ausgaben auf etwa 80.000 Euro", erklärte Richter. "Das war einer der Gründe, warum die Zusammenarbeit scheiterte". Trotzdem glaubt er an die Existenz des Nazi-Goldzugs: "Ich bin zu 95 Prozent sicher, dass es ihn gibt." Dass sein ehemaliger Kompagnon den Schatz alleine finden kann, bezweifele er aber.Piotr Koper möchte an der spektakulären Schatzsuche in Waldenburg im polnischen Niederschlesien festhalten: "Im Winter geht es weiter", sagte er der dpa. Dann gebe es keine Einschränkungen durch blühende Bäume und Sträucher sowie keine brütenden Vögel. "Für die Suche nach dem Zug ist das die beste Zeit."
Existenz wissenschaftlich fraglich
Bei dem sogenannten Nazi-Goldzug handelt es sich um einen Panzerzug, den Nazis der Legende nach mit Kriegsbeute beladen vor der Sowjetarmee versteckt haben sollen. Vor zwei Jahren lenkte die spektakuläre Suche des deutschen Ahnenforschers und seines polnischen Kollegen weltweite Aufmerksamkeit auf Polen. Studierte Historiker sowie Grabungsexperten schließen die Existenz
eines solchen Zug unter niederschlesischer Erde allerdings aus.
pr/bb (dpa)