Nelson Mandela: Ein Leben für die Freiheit
Lächelnd, so haben ihn wohl die meisten Südafrikaner in Erinnerung. "Madiba" nennen sie ihn liebevoll bei seinem Clan-Namen in Xhosa. Am 18. Juli wäre der südafrikanische Freiheitskämpfer 100 Jahre alt geworden.
Happy Birthday, Nelson Mandela
Lächelnd, so haben ihn wohl die meisten Südafrikaner in Erinnerung. "Madiba" nennen sie ihn liebevoll bei seinem Clan-Namen in Xhosa. Er steht für das neue Südafrika - für Toleranz und Freiheit weltweit. Am 18. Juli würde der südafrikanische Freiheitskämpfer 100 Jahre alt werden.
Anwalt der Schwarzen
Nelson Rolihlahla Mandela wurde am 18. Juli 1918 im südafrikanischen Ostkap geboren. Nach seinem Schulabschluss studierte er Jura. Bereits während des Studiums war er politisch aktiv und kämpfte gegen die Apartheid. Ab 1952 arbeitete er als Anwalt in der ersten Kanzlei des Landes, die von Schwarzen geführt wurde - acht Jahre später wurde sie niedergebrannt.
Apartheid
Die Apartheid - die strikte Rassentrennung zwischen Schwarz und Weiß - prägte Nelson Mandelas Kindheit und Jugend. Sein Vater gab ihm den Xhosa-Namen Rolihlahla, zu Deutsch: "Der, der die Äste bricht" - umgangssprachlich auch "Unruhestifter".
Mandela, der Boxer
In jungen Jahren ist Nelson Mandela leidenschaftlicher Boxer. "Im Ring spielen Rang, Alter, Hautfarbe und Wohlstand keine Rolle", beschreibt er seine Liebe zum Sport. Auch während seiner Gefangenschaft hält er sich körperlich fit: Trainieren mit Gewichten, Kniebeugen und Liegestützen gehören zu seinem täglichen Programm.
Zu lebenslanger Haft verurteilt
1964: Die Polizei drängt Menschen vor dem Gerichtsgebäude zurück, in dem der Prozess gegen Nelson Mandela und andere Anti-Apartheids-Aktivisten stattfindet. Im sogenannten Rivonia-Prozess wird Nelson Mandela wegen seiner politischen Aktivitäten zu lebenslanger Haft verurteilt.
Jahrzehnte in Gefangenschaft
Leben auf fünf Quadratmetern: In dieser kleinen Gefängniszelle verbringt Mandela 18 Jahre seiner insgesamt 27-jährigen Haftstrafe. Als Gefangener trägt er die Nummer 46664. "Ich war dort nur als Nummer bekannt", erzählt er nach seiner Freilassung.
Der Kampf geht weiter
Während Nelson Mandela im Gefängnis sitzt, treiben andere den Kampf gegen die Apartheid voran - vor allem seine damalige Ehefrau Winnie Mandela (Bildmitte): Sie entwickelt sich zu einer führenden Aktivistin gegen die weiße Minderheitsregierung.
Die Welt nimmt Anteil…
...am Schicksal Südafrikas. Im Londoner Wembley-Stadion findet im Juli 1988 ein Benefiz-Konzert für Nelson Mandela statt: International bekannte Musiker feiern seinen 70. Geburtstag und sprechen sich gegen die Apartheid aus. Rund 70.000 Zuschauer verfolgen das zehnstündige Konzert im Stadion - weitere Hunderttausende vor dem Fernseher: Das Ereignis wird in sechzig Länder übertragen.
Endlich frei
Nach 27 Jahren Haft wird Mandela am 11. Februar 1990 freigelassen. Er und seine damalige Frau Winnie erheben die Faust zum Zeichen des Stolzes auf den schwarzen Befreiungskampf gegen das weiße Apartheid-Regime.
Zurück in die Politik
Zurück an der Spitze des African National Congress (ANC) führt Mandela im Mai 1990 erste Gespräche mit dem damaligen Präsidenten Südafrikas, Frederik Willem de Klerk. Gemeinsam ebnen sie den Weg für ein Südafrika ohne Apartheid. Dafür werden beide 1993 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Weggefährten
Oliver Tambo (links) und Walter Sisulu (rechts) zählen zu den engsten Weggefährten Mandelas. 1944 gründen sie und andere den Jugendflügel des ANC und organisieren Massendemonstrationen gegen das Apartheid-Regime. Sisulu wird gemeinsam mit Mandela zu lebenslanger Haft verurteilt, Tambo verbringt 30 Jahre im Exil, vorwiegend in London. Nach 1990 bekleiden alle drei führende Positionen im ANC.
Vereidigung als Präsident
Am 10. Mai 1994 schreibt Südafrika Geschichte: Nach den ersten freien demokratischen Wahlen wird Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes vereidigt. Bis 1999 bleibt er im Amt - danach übergibt er den Präsidentensessel an seinen politischen Ziehsohn Thabo Mbeki.
Versöhnung statt Rache
Mandela will die Verbrechen während der Apartheid aufarbeiten und ruft 1996 die "Wahrheits-und Versöhnungskommission" ins Leben. Zum Vorsitzenden wird der südafrikanische Erzbischof und spätere Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu bestimmt. Die Arbeit der Kommission bleibt nicht ohne Kritik: Viele Opfer wollen nicht akzeptieren, dass Täter, die ihre Taten öffentlich zugeben, straffrei bleiben.
Wegbereiter für die Fußball-WM 2010
15. Mai 2004: Südafrika erhält den Zuschlag für die Fußballweltmeisterschaft 2010. Stolz hält Mandela den Pokal in die Höhe. Das ganze Land ist im Freudentaumel und feiert Mandela als Wegbereiter für das sportliche Großereignis. Es ist die erste Fußball-WM auf afrikanischem Boden.
Schatten über der Regenbogennation
2008 bricht in vielen Elendsvierteln südafrikanischer Großstädte Fremdenhass und Gewalt aus. Bei der brutalen Jagd auf Einwanderer werden zahlreiche Menschen getötet. Viele fragen sich: Ist die von Mandela begründete Regenbogennation, in der alle friedlich zusammenleben, gescheitert?
Die letzten Jahre
In den letzten Jahren seines Lebens zieht sich Mandela immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück - in den Kreis seiner Familie. Hier feiert er seinen 93. Geburtstag mit Enkel- und Urenkelkindern im Jahr 2011. Am 5. Dezember 2013 stirbt Mandela im Alter von 95 Jahren.