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Politik

In Aleppo wird wieder gekämpft

22. Oktober 2016

Die dreitägige Feuerpause im syrischen Aleppo hat zwar gehalten. Doch nun sind die Kämpfe wieder aufgeflammt. Helfern gelang es während der Waffenruhe nicht, verletzte oder kranke Menschen aus der Stadt bringen.

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Syrien Zerstörung in Aleppo
Im September aufgenommenes Bild des zerstörten AleppoBild: picture-alliance/dpa/Sputnik

Nur wenige Stunden nach dem Auslaufen der Waffenruhe sind die Kämpfe in der nordsyrischen Metropole erneut ausgebrochen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von schwerem Artilleriebeschuss und Gefechten entlang der Frontlinie zwischen dem Osten und Westen der geteilten Stadt. Zudem hätten die ersten Luftangriffe von russischen oder syrischen Kampfflugzeugen seit Donnerstag den südwestlichen Teil Aleppos getroffen.

Berichte über Tote oder Verletzte liegen bisher nicht vor. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben von Informanten in Syrien. Sie sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Sicherheitslage ließ keinen Abtransport zu

Am Samstagabend (18.00 Uhr MESZ) war eine dreitägige, von Syriens Verbündetem Russland ausgerufene Waffenruhe zu Ende gegangen. Die Gewalt in der zwischen Regimetruppen und Rebellen geteilten Stadt war deutlich zurückgegangen. Dennoch konnten internationale Hilfsorganisationen nicht wie geplant Verletzte und Kranke aus dem von Rebellen kontrollierten Ostteil von Aleppo herausbringen.

Die Sicherheitslage habe dies nicht zugelassen, sagte eine Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Immer wieder habe es Beschuss durch Granaten und Scharfschützen gegeben. Ein sicherer Zugang sei für die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen nicht möglich gewesen. Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) verließen nur einige Zivilisten und Aufständische den Osten der Stadt.

Steinmeier ruft Moskau zur Verantwortung

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte der "Welt am Sonntag" mit Blick auf Russland: "Moskau, als wichtigster Unterstützer des Regimes, muss weiter seinen Einfluss geltend machen, damit eine tragfähige Übereinkunft für Aleppo und letztlich ein Waffenstillstand für ganz Syrien möglich wird." Alle Beteiligten seien in der Pflicht, auch die Kämpfer vor Ort und diejenigen in der Region, deren Stimme Gewicht hat. "Die Menschlichkeit gebietet es, die verheerende Lage der Menschen in Aleppo zu lindern." 

Aleppo ist die am heftigen umkämpfte Stadt im syrischen Bürgerkrieg. Die UN schätzen, dass im Ostteil bis zu 300.000 Menschen festsitzen. Die einstige Wirtschaftsmetropole ist seit 2012 zweigeteilt. Die westlichen Stadtteile mit etwa 1,2 Millionen Einwohnern stehen unter Kontrolle der Regierung von Staatschef Baschar al-Assad.

gri/wa (dpa, afp, rtr)