Neue Proteste nach brutaler Vergewaltigung
23. Dezember 2012Wie die Nachrichtenagentur AFP meldet, starb der 36-jährige Journalist in der Stadt Imphal im Nordosten des Landes. Den Berichten zufolge hatte die Polizei während der Demonstration Schüsse abgegeben.
Auch in der Hauptstadt Neu Delhi kam es erneut zu Massenprotesten gegen die Vergewaltigung der Studentin. Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen Hunderte Menschen vor. Es soll rund 50 Verletzte gegeben haben, unter ihnen ist auch ein Polizist. Ein Behördensprecher betonte, Krawallmacher hätten die Demonstration für ihre Zwecke benutzt.
Zugleich wurde ein Demonstrationsverbot verhängt. Nach Behördenangaben dürfen im Bereich um die Residenz des Staatspräsidenten und das Parlament bis auf weiteres keine Kundgebungen mehr stattfinden.
Gruppenvergewaltigung in einem Bus
Bereits am Samstag hatten in Indien Tausende ihrer Trauer und ihrem Zorn über den Angriff auf die Studentin Luft gemacht. Die 23-jährige war vor einer Woche von einer Gruppe von sechs Männern in einem Bus in Neu Delhi vor den Augen ihres Freundes mehrfach vergewaltigt und mit einer Eisenstange schwer verletzt worden. Danach warfen die Täter das Paar aus dem fahrenden Bus. Die junge Frau befindet sich noch immer schwer verletzt im Krankenhaus.
Angesichts der seit Tagen andauernden Proteste kündigte der indische Innenminister Sushilkumar Shinde neue Schritte der Regierung zum Schutz von Frauen im Land an. Er reagierte indirekt auch auf Forderungen der Demonstranten, die Todesstrafe gegen die sechs mutmaßlichen Vergewaltiger der Studentin zu verhängen. Die Regierung werde sich mit diesen Forderungen auseinandersetzen, versprach er.
Zugleich gab Shinde bekannt, nach dem Vorfall seien fünf Polizisten vom Dienst suspendiert worden. Ihnen wird vorgeworfen, nicht schnell genug auf den Angriff reagiert zu haben.
Sexuelle Gewalt ist an der Tagesordnung
In Indien kommt es immer wieder zu sexuellen Übergriffen auf Frauen. Die Hauptstadt Neu Delhi ist besonders betroffen. Offiziellen Statistiken zufolge kommt es dort alle 18 Stunden zu einer Vergewaltigung. In den meisten Fällen blieben die Täter unbestraft.
haz/gd (dapd, rtr, afp)