Rückschlag für Clintons Kampagne
23. August 2016Ein Richter wies das US-Außenministerium an, knapp 15.000 Dokumente auf eine Freigabe hin zu überprüfen. Zunächst sollen private E-Mails aussortiert und vertrauliche Stellen geschwärzt werden. Die Auswertung solle bis Ende September abgeschlossen sein, teilte das Ministerium in Washington mit.
Wahlkampfmunition für Trump
Hillary Clinton steht seit längerer Zeit in der Kritik, weil sie als US-Außenministerin (2009-2013) einen privaten Mailserver auch für dienstliche Nachrichten benutzt hatte. Ermittler der US-Bundespolizei FBI kamen zum Schluss, dass die Politikerin "extrem nachlässig" mit heiklen Informationen umgegangen sei. Allerdings rieten sie nicht dazu, ein Strafverfahren gegen die 68-Jährige einzuleiten.
Die Veröffentlichung weiterer Clinton-Mails - möglicherweise im Oktober - könnte dem Wahlkampfteam ihres republikanischen Widersachers Donald Trump neue Angriffspunkte liefern. Gewählt wird am 8. November. Derzeit hat Clinton in Umfragen einen Vorsprung vor Trump.
Spender bevorzugt?
Die konservative Organisation "Judicial Watch" machte derweil E-Mails der engen Clinton-Vertrauten Huma Abedin öffentlich. Sie sollen den Verdacht nahelegen, dass Spender für die Clinton-Stiftung von Hillarys Ehemann Bill leichter Zugang zur damaligen Außenministerin bekamen. So wandte sich der Kronprinz von Bahrain im Mai 2009 mit der Bitte um ein Treffen mit Hillary Clinton an die Stiftung, nachdem er auf dem üblichen Weg eine Absage bekommen hatte. Mit Erfolg, der Kronprinz konnte die Ministerin treffen.
Trump forderte eine Schließung der 2001 gegründeten Clinton-Stiftung, die im In- und Ausland Projekte unterstützt. "Die Clintons haben Jahrzehnte damit zugebracht, als Insider in die eigene Tasche zu wirtschaften und sich um Spender zu kümmern statt um das amerikanische Volk", sagte Trump dem Fernsehsender Fox News.
Cooper for President!?
Wer weder von Clinton noch von Trump etwas hält, soll bei der Wahl in zweieinhalb Monaten übrigens eine unkonventionelle Alternative bekommen. Schockrocker Alice Cooper kündigte an, dass er für das Präsidentenamt kandidiere.
Coopers Slogan lautet: "A troubled man for troubled times." (Ein schwieriger Mann für schwierige Zeiten). Coopers Wahlkampfteam konzentriert sich derzeit darauf, Fan-Artikel zu verkaufen und Coopers Song "Elected" (Gewählt) aus dem Jahr 1972 neu aufzulegen. Der Song, der während der Kampagne zur Wiederwahl des US-Präsidenten Richard Nixon ein Hit war, endet mit den Worten: "Jeder hat Probleme und mir persönlich sind sie egal".
wa/jj (rtr, afp, dpa)