1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Neuer Job für Obermann

7. März 2013

Telekom-Chef René Obermann will zum niederländischen Kabelnetzbetreiber Ziggo gehen. Die Branche wechselt er damit im Prinzip nicht, denn TV-Dienste und Telekommunikation wachsen längst zusammen.

https://p.dw.com/p/17scT
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Rene Obermann (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der scheidende Telekom-Chef René Obermann sucht sein Glück beim niederländischen Kabelnetzbetreiber Ziggo. Obermann solle am 1. Januar 2014 als neuer Unternehmenschef antreten, teilte der Anbieter von TV-, Internet- und Telefon-Diensten am Mittwochabend mit. "Nach 15 Jahren bei der Deutschen Telekom freue ich mich sehr, bei Ziggo anzufangen", wurde Obermann in der Mitteilung zitiert. Obermann hatte Ende vergangenen Jahres überraschend angekündigt, die Deutsche Telekom nach Ablauf seines Vertrages zu verlassen. Als Grund gab er an, dass er wieder näher ans operative Geschäft rücken wolle, als das für den Vorstandsvorsitzenden eines Großkonzerns möglich sei und dass es in seinem nächsten Job mit 50 Jahren einige Nummern kleiner zugehen solle.

Hauptversammlung muss noch zustimmen

Ziggo ist einer der beiden großen Kabelnetzbetreiber in den Niederlanden, der TV- und Internetdienstleistungen anbietet. Der Konzern mit Sitz in Utrecht konkurriert mit KPN und Liberty Global. Ziggo war erst vor knapp einem Jahr an die Börse in Amsterdam gegangen. Das Unternehmen versorgt gut drei Millionen Haushalte mit TV-Empfang und hat 1,35 Millionen Telefon-Kunden. Nun muss noch die Hauptversammlung am 18. April der Verpflichtung von Obermann zustimmen.

Logo der Telekom: magentafarbenes T (Foto: AP)
Umsatz oder Zahl der Mitarbeiter: Die Deutsche Telekom ist in vieler Hinsicht größer als ZiggoBild: dapd

Es wird um einiges kleiner

Mit dem Sprung zu Ziggo wechselt Obermann im Prinzip nicht die Branche: Der Kabelnetzbetreiber spielt wie seine Konkurrenten auch auf dem Feld der Telekommunikation mit und bietet Telefon, Internet und TV aus einer Hand an. Obermann muss sich aber an die kleineren Dimensionen gewöhnen: Der Ziggo-Umsatz wuchs im vergangenen Jahr um vier Prozent auf knapp 1,54 Milliarden Euro. Die Deutsche Telekom erlöste im vergangenen Jahr 58,2 Milliarden Euro. Auch bei der Zahl der Kollegen wird der Überblick leichter: Ziggo hatte zuletzt rund 2.500 fest angestellte Mitarbeiter, während die Telekom 230.000 Menschen beschäftigt.

Bereits im Januar hatte Obermann angedeutet, dass es von Bonn ins nahe europäische Ausland gehen könnte, aber nicht in die USA: "Dafür bin ich zu sehr Europäer". Er wolle in einer kleineren Firma arbeiten, bei der man auch enger mit der technischen Seite des Geschäfts zu tun habe, sagte Obermann auf der Innovationskonferenz DLD13 in München. "Die Technologie entwickelt sich so schnell, dass ich den Lernprozess neu starten will", begründete er den Wechsel. Nachfolger von Obermann wird ab Januar 2014 Finanzvorstand Timotheus Höttges.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Telekom, Rene Obermann (l.), und Finanzvorstand Timotheus Höttges (Foto: dpa)
Rene Obermann neben seinem zukünftigem Nachfolger Timotheus HöttgesBild: picture alliance / dpa

iw (dpa, rtrs, afp)